Apollo hat schon so viele Aufgaben und Prüfungen bestanden, aber sein Weg in den Olymp ist immer noch versperrt. Er muss noch immer zwei Orakel aus dem Griff des Triumvirats befreien. Dieses ist außerdem auf dem Weg ins Camp Jupiter, um es einzunehmen. Natürlich versucht Apollo auch hier zu helfen, doch die Reise wird immer anstrengender für ihn und seine Freunde.
Ich bin seit dem ersten Band der Reihe ein riesiger Fan von Apollo und habe immer gehofft, dass sein Weg im Guten enden wird. Dass dann der Gegenspieler das Triumvirat wird, das aus alten Tyrannen der römischen Geschichte besteht, hat mich aber doch überrascht. Nun sind wir bei der Gruft des Tyrannen, also bei Band 4. Der Leser ist jetzt an dem Punkt, an dem einige von Apollos Weggefährten nicht mehr da sind. Entweder sind die gestorben, was ich zum Teil wirklich traurig fand oder sie haben ihren Soll zunächst erfüllt.
Apollo und Meg befinden sich auf dem Weg zum Camp Jupiter, der römischen Version von Camp Half Blood. Sie wollen zum einen den toten Luke zurück bringen, damit er dort gemäß der Tradition begraben und betrauert werden kann. Zum anderen steht das Triumvirat quasi vor der Tür, um das Camp anzugreifen.
Die Geschichte kommt super schnell richtig in Fahrt. Schon auf den ersten Seiten kommt es zu einer spektakulären Verfolgungsjagd und kurz danach folgen Plottwist auf Plottwist, bis es zum großen Finale in diesem Buch kommt. Ich dachte tatsächlich, dass der vierte Band der letzte ist und war verwundert, als ich knapp bei der Hälfte war, weshalb ich nicht einmal annährend das Gefühl habe, das man jetzt in Richtung Reihenfinale geht. Aber es wird noch ein 5ter Band kommen! Da freu ich mich schon richtig drauf.
Obwohl sich Apollo bereits in den Bänden zuvor gut entwickelt hat, macht er hier einen riesen großen Sprung. Kennengelernt haben wir ihn als selbstverliebten und sehr anstrengende Person. Er hat sich im Vordergrund gesehen und für ihn gab es nicht schlimmeres, als Befehle anzunehmen und nach ihnen zu handeln. In Die Gruft des Tyrannen ist er jetzt komplett d’accord mit Meg als seiner „Herrin“. Sie wiederum nutzt diese Fähigkeit nur noch in wirklichen Ausnahmesituationen. Man merkt, die haben eine sehr tiefe Freundschaft, in der jeder für jeden sterben würde. Sie können auf sich zählen und das ist wirklich toll. Zudem gesteht sich Apollo eine riesige Schuld ein, von der man als Leser schon immer mal wieder liest. Doch dass er sich diese explizit eingesteht und es ihm auch noch leidtut, ist ein Charakterzug, der neu bei ihm war.
Camp Halfblood wurde zwar auch in dieser Reihe noch einmal sporadisch erläutert und beschrieben, aber Camp Jupiter war noch einmal eine ganz andere Art von Beschreibung. Wer die Percy Jackson Reihe kennt, weiß, dass im ersten Teil das Camp sehr ausführlich beschrieben wurde, dies passiert hier mit Camp Jupiter. Es wird unglaublich atmosphärisch dargestellt. Das Camp ist kein „Abklatsch“ von Camp Halfblood, sondern einfach ein wirklich tolles, eigenständiges Camp. Natürlich ist es ein Ausbildungslager, das die Kinder der Götter für ihren weiteren Weg ausbildet. Mir haben aber die Parallelen zum römischen Reich so gut gefallen. Es gibt eine Art Republik mit Legionen, Legionärsführer und einem Rat, der über alles entscheiden. Einfach nur cool!
Wie immer waren Die Abenteuer des Apollo ein unterhaltsames Buch. In Die Gruft des Tyrannen sind Apollo und Meg noch enger zusammengewachsen. Ich bin unglaublich gespannt, wie es weitergeht und wie die Reihe enden wird. Ich wünsche mir, dass nicht noch mehr Figuren sterben.
Rick Riordan | The Tyrant’s Tomb
2. Juni 2020 | 480 Seiten
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