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Buchverfilmung: Zuerst das Buch oder der Film?

In meinem Regal stehen nicht nur 2 Filme von Sherlock Holmes, sondern auch die gesamte Serie und dazu alle Originalbücher von Arthur Conan Doyle. Im Schrank von meinem Freund stehen alle bisher erschienen Game of Thrones Bücher und die dazugehörigen DVDs. Wir haben doch alle Harry Potter gelesen und danach die Filme geschaut oder? Worauf ich hinaus will? Ganz einfach:

In meinem Freundeskreis wird immer – sobald ein Film, der von einem Buch inspiriert wurde oder die explizite Verfilmung ist, ins Kino kommt – diskutiert, ob das Buch schon gelesen wurde und wenn nicht, ob erst der Film gesehen wird und das Buch dann gelesen wird oder andersherum.

Bei mir ist es immer unterschiedlich, muss ich zugeben. In manchen Fällen habe ich nicht mal das Buch gelesen. Das ist der Fall bei Game of Thrones oder auch bei Gossip Girl. Also eher bei Serien. Dafür habe ich aber bei vielen anderen Serien die Buchgrundlage gelesen, obwohl ich bisher erst einmal das Glück hatte, das Buch schon lange vorher gelesen zu haben: Nämlich bei „The Carrie Diaries“. Tja und da war dann die Serie auch einfach mal komplett anders als beim Buch. Übrigens ähnlich wie bei The Lying Game.

Ist das jetzt schlimm, wenn eine Serie oder ein Film anders als das Buch ist?

Ich finde in manchen Fällen nicht, dass ein Buch oder eine ganze Buchreihe explizit verfilmt werden muss. Manchmal ist das auch gar nicht möglich. Zum Beispiel weiß ich, dass bei Game of Thrones einige Charaktere fehlen, die es aber im Buch gibt. Dabei hat die Serie schon so viele Charaktere. Also blieb wahrscheinlich einfach kein Platz mehr für sie, deshalb wurden sie rausgestrichen. Gut dann ist es halt so.

Bei einem Film jedoch finde ich, sollte das so gut es geht, eingehalten werden. Ein Film hat zwischen 90 und 120 Minuten Zeit, seine Geschichte zu erzählen. Ein Buch – angenommen es hat zwischen 300 und 400 Seiten, wäre damit doch eigentlich machbar. Aber wieso werden dann immer wieder so viele Filme verhunzt?

Muss ein Buch komplett umgesetzt werden?

Einerseits gab es Filme, bei denen wollte ich gar nicht mehr raus, weil sie so unheimlich toll umgesetzt wurden, wie Harry Potter. Klar es fehlen auch hier Szenen usw. aber mal ehrlich: Die Filme sind Meisterwerke für sich! Dann wiederum gab es Filme, bei denen ich am liebsten schon am Anfang rausgegangen wäre und diese Umsetzungen direkt vergessen möchte. Ein prominentes Beispiel wäre da wohl Eragon.

Insgesamt finde ich es also nicht schlimm, wenn ein Buch nicht komplett umgesetzt wird. Aber bei einem Film finde ich es um einiges schlimmer, wenn er verhunzt wurde. Eine Serie kann mit so vielen Folgen und Staffel eine Buchreihe detailliert erzählen, ein Film sollte dies in kurzer Zeit auch schaffen. Und viele Filme haben das doch bereits geschafft!

Also ich bin ganz klar eine Mischform: Mal les ich das Buch zuerst und schaue dann die Serie oder den Film, mal schaue ich erst den Film und lese dann das Buch.

Und ihr? Seid ihr konsequenter oder eher so wie ich?

(7) Kommentare

  1. Ich hab da auch keine Regel für mich.
    Oft habe ich die Bücher schon vorher gelesen, manchmal machen mich die Trailer neugierig und ich lese das Buch bevor der Film erscheint manchmal finde ich es auch wahnsinnig hilfreich schon Bilder im Kopf zu haben, gerade wenn man Bücher mit vielen Charakteren liest.
    Ich schaue jetzt natürlich auch die neuen Staffeln Game of Thrones, aber wenn Winds of Winter erscheint lese ich das ganz sicher auch, einfach, weil es in den Büchern viel mehr Charaktere gibt als in der Serie. 🙂

  2. lisappages sagt:

    Bei mir ist es eher zufällig ob ich zuerst das Buch lese oder den Film schaue. Bei GoT habe ich erst die Serie geschaut, die hat mir nicht gefallen, da hab ich den Büchern trotzdem eine Chance gegeben und fand sie klasse.
    Bei Sherlock kenne ich nur die Serie, hat sich mal so ergeben die zu schauen und ich hatte nicht das Bedürfnis die Bücher auch zu lesen.
    Insgesamt lese ich aber lieber erst das Buch. Dann kann ich mir die Sachen so vorstellen, wie es mir gefällt ohne von einem Regisseur und Schauspielern beeinflusst zu werden 😉
    Liebe Grüße 🙂

  3. Ich verstehe schon, dass Buch und Film so unterschiedliche Medien sind, dass eine Geschichte jeweils anders erzählt werden sollte und man auch die Handlung manchmal anpasst. Bei manchen Änderungen finde ich das aber nicht nötig und es ärgert mich, dass man an der Handlung und manchmal sogar an der Auflösung zum Schluss herumgepfuscht hat. Ich habe mir angewöhnt, die beiden Versonen komplett getrennt zu betrachten und möglichst nicht zu vergleichen.
    Wenn ich aber vorhabe, sowohl das Buch zu lesen als auch den Film zu sehen, will ich immer das Buch zuerst lesen. Denn mein Kopfkino hat seinen eigenen Willen und wenn ich mir beim Lesen was vorstelle, der Film mir aber vorher andere Bilder gezeigt hat, komme ich durcheinander. Andersherum geht es sehr gut, dass ich zuerst das Buch lese und dann den Film schaue. Wenn ich mal den Film gesehen habe, lese ich das Buch in der Regel dann gar nicht mehr.

    Liebe #litnetzwerk-Grüße von
    Gabi

    1. Hallo Gabi 🙂
      das ist eigentlich eine richtig gute Idee, beides als eigenständige Dinge zu sehen. So kann man am Ende auch nicht groß enttäuscht werden 🙂
      Ich denke, dass ich diese Trennung so niemals schaffen könnte. Dafür gibt es zu viele Bücher, die ich dann echt gerne hab und es mir immer schmerzt, wenn die Filme nicht so sind, wie ich es mir vorgestellt hab. Auch wenn ich weiß, dass beides ja verschiedene Medien sind und manche Dinge sich im Film nicht so umsetzen lassen 🙂

      Liebe Grüße
      Andrea

      1. Hallo Andrea,
        ja leider war ich von Buchverfilmungen auch oft genug enttäuscht. Deshalb kam ich auch auf die Idee, das total zu trennen. Wenn man eine filmische Umsetzung des Lieblingsbuches erhofft, die sich dicht an der Buchvorlage orientiert, die einem ja super gefallen hat, dann kann man nur enttäuscht sein. Leider.
        LG Gabi

  4. Huhu!

    Ich bin so eine, sobald ich – meist aus Versehen – die Verfilmung schon kenne, reizt mich das Lesen einfach nicht mehr. Ich kenne die Handlung und den Ausgang, auch wenn Bücher umfangreicher sind, die Leselust ist futsch. Hab es nur bei ein oder zwei Titeln mal gemacht – und bei weitem nicht so aufmerksam gehört (greife dann lieber zum Hörbuch statt zum Print).
    Oder ich schaue ganz bewusst nur den Film oder die Serie, wie auch bei dir bspw. „Game of Thrones“, weil mich das Genre in Printform einfach nicht reizt.

    Was die Umsetzung angeht, ist das so `ne Sache. Klar wird gekürzt, etwas gar nicht thematisiert oder neues hinzugefügt. Grundlegend okay, aber irgendwie kriegen es Verfilmungen kaum hin, mich zu begeistern, kritisch bin ich immer. Bei Verserieungen (hihi) ist das nochmal anders, da die Geschichte mehr Raum bekommt und die Vorlage besser nacherzählt/gespielt werden kann.

    Mukkelige Grüße,
    Janna | #Bloggernetzwerk

    1. Drea sagt:

      Hey Janna,

      ich finde es sehr interessant, dass du dann einfach keine Lust mehr hast, dann noch zum Buch oder Hörbuch zu greifen :). Kann ich aber auch verstehen, denn ich kann zB ein Buch auch nicht zweimal lesen, weil ich dann einfach alles kenne.
      Ich bin oft eigentlich auch nur extrem neugierig, wie das Buch es geschafft hat. Dennoch merke ich leider mittlerweile auch, dass ich oft enttäuscht bin von Buchverfilmungen und versuche sie nur noch als eine Art „Bonus“ anzusehen. Wenn sie dann gut sind, freue ich mich umso mehr 🙂
      Zu den Serien kann ich dir nur zustimmen. Da kenne ich bisher keine Serie, die mich irgendwie enttäuscht hat, wenn ich das BUch bereits kannte. Außer vielleicht die Chroniken der Unterwelt, welche aber von einem Film wiederum in eine Serie gepresst wurde.

      Liebe Grüße

      Andrea

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