High Tea

Bücher ausschlachten?

Kennt ihr das nicht auch? Ihr habt eine Buchreihe beendet und dann klafft da dieses riesen Loch. Es ist schön, diese Reihe beendet zu haben, gleichzeitig aber auch traurig, dass man sich von den Charakteren verabschiedet. Und dann nach einem halben Jahr die Meldung: Die Buchreihe geht weiter! Mit einem Prequel oder Sequel. Dann stellt man sich doch die Frage: Weiterlesen oder stehen lassen?

Spinoffs

Ich habe einige Buchreihen gelesen, bei denen ich im Anschluss auch diejenigen Bücher gelesen habe, die später rauskamen und gar nicht zur ursprünglichen Reihen gehörten. Zum Beispiel die Selection Reihe. Da kam ja kurze Zeit später nochmal diese Mini Reihe mit ihrer Tochter raus. Fand ich super interessant, obwohls am Ende genau dasselbe war, aber die Charaktere der ursprünglichen Reihe hatten sich entwickelt und man war direkt wieder im Szenario drin. Ich habs geliebt. Und so ging es mir noch bei ein paar anderen Büchern. Das lag aber eindeutig auch an der Buchreihe, weil ich sie so toll fand.

Das selbe nur aus einer anderen Sicht

Unnötig wiederum finde ich diejenigen Buchreihen, bei denen kurze Zeit später ein oder zwei Bücher aus der Sicht eines anderen Charakters kommt. Wie zum Beispiel bei „Die Bestimmung“ als kurze Zeit später noch einmal die Geschichte aus Fours Perspektive erzählt wurde. Ich sehe darin ehrlich gesagt keinen Mehrwert für den Leser, sondern lediglich ein Ausschlachten der Reihe, weil sie gerade erfolgreich ist und der Autor und der Verlag genau wissen, dass die Fans dieses Buch kaufen werden.

Eine abgeschlossene Reihe erneut aufwärmen

Genauso gibt es Bücherreihen, die eigentlich abgeschlossen sind und die keine weiteren Bücher brauchen, doch dann kommt Jahre später die Ankündigung: Band xy kommt doch noch raus! Erst gestern habe ich erfahren, dass es noch ein 5tes und 6tes Eragon Buch geben soll. Ich find das wirklich nicht gut, alleine weil mit den 4 Büchern die Reihe abgeschlossen war – egal ob gut oder schlecht. Punkt ist, die Reihe ist abgeschlossen. Und die Reihe ist einfach zu lange beendet, als das man als Leser vielleicht wieder gut ins Buch reinkommen kann. Natürlich könnte man vorher die Büche rereaden, um erneut rein zukommen, aber das machen – denke ich zumindest – die wenigsten vorher. Das klingt leider sehr nach einem letzten, verzweifelten Versuch, noch einmal Geld zu bekommen. Obwohl ich dem Autor hier nichts unterstellen will, und nur das schreibe, was ich aktuell dazu empfinde.

Deshalb finde ich es manchmal wirklich traurig zu sehen, wie manche Reihen ausgeschlachtet werden, weil sie erfolgreich sind oder mal erfolgreich gewesen sind. Klar ist es jedem selbst überlassen, ob er die Bücher dann kauft und liest oder ob mans eben nicht gutheißt. Es ist gleichzeitig eben auch schwierig zu differenzieren, ob man das Buch jetzt lesen möchte, weil man vielleicht noch eine weitere Facette der Geschichte mitbekommen will oder ob man von der Buchreihe ablässt, weil die ursprüngliche Reihe genügt hat.

Kennt ihr das Problem auch?
Wie seht ihr das?

(14) Kommentare

  1. Bücher aus anderen Perspektiven finde ich auch ziemlich unnötig.
    Manchmal wird man bei Prequels oder Sequels aber auch angenehm überrascht. Ich finde zum Beispiel die „Infernal Devices“ Bücher von Cassandra Clare besser als die „Mortal Instruments“ Reihe. 😉

  2. Ich sehe es zum Teil wie du. Ich finde es auch furchtbar wenn eine Buchserie ausgeschlachtet wird und dabei nur Müll rumkommt. Einen neuen Eragon?! Davon hab ich noch gar nicht gehört 😀
    Bücher aus anderen Perspektiven finde ich einen schönen Fan Service für Reihen die wirklich geliebt werden. Die Lux Reihe zum Beispiel da passt es doch ganz gut muss ich zugeben und den ersten Band aus Daemons Sicht würde ich sogar lesen.
    Ich finde so lange die Autorin/ der Autor noch etwas zu erzählen hat ist es gut so. Immerhin sind es ihre „Babys“ und sie lassen uns nur an ihren Geschichten Teil haben.

    LG

    1. Hey, ehrlich gesagt hab ich deinen letzten Punkt so gar nicht bedacht. Da hast du vollkommen recht. War denke ich bei der Selection Reihe und wir wohl bei der Paper Princess Reihe ähnlich sein. Ebenso wie bei der Lux Reihe 🙂 (die ich leider nicht kenne. Muss ich mir mal angucken! :D)

      1. Ja die Lux Reihe ist echt genial obwohl ich leider Mitte Band 4 aufgehört habe. Aber nur aus persönlichen Gründen die Reihe ist definitiv trotzdem ein mustread! 🤗

  3. Bücher ausschlachten finde ich ein sehr interessantes Thema. Und fängt für mich eigentlich viel früher an. Wenn „aufgrund der großen Nachfrage“ aus einer Dilogie oder gar einen Stand-Alone eine Trilogie wird. Das merke ich diesen Büchern dann auch fast immer an, weil die Handlung sich auf einmal wie Kaugummi dehnt. Ähnlich verhält es sich auch mit Prequel- und Sequel-Serien. Oft genug hat der Autor oder die Autorin echt eine tolle Idee, nur diese trägt nicht über mehrere Teile. Oder sie erzählen leicht verändert dieselbe Geschichte noch einmal! Aber ich glaube, die schlimmste Phase diesbezüglich ist vorbei, die Bücher werden nicht mehr auf Teufel komm raus auf drei Teile gestreckt, sondern meistens ist wirklich genug Stoff da.

    Jedenfalls gibt es nur ganz wenige Autoren (wie meinen Lieblingsautoren ;)), wo ich mir sicher bin, dass er wirklich noch etwas zu erzählen hat und nicht einfach den Hype ausschlachten will, wenn noch eine Fortsetzung oder Vorgeschichte erzählt wird. Bei den meisten Autoren hingegen bin ich ziemlich skeptisch und verzichte.

    Viele Grüße
    Elena

    1. Hallo Elena,

      stimmt eigentlich hast du da auch schon recht. Da fallen mir sogar spontan ein, zwei Reihen an, bei denen ich mir auch dachte, dass das bestimmt mal anders geplant war.

      Und ich hoffe sehr, dass diese Phase endlich vorbei ist, denn ich lese wirklich gerne Buchreihen und habe wegen dem Ausschlachten auch schon wirklich viele abgebrochen.

      Viele Grüße
      Andrea

  4. Ich bin da auch hin und hergerissen. Auf der einen Seite will man ja möglichst viel von den Charakteren, die einem ans Herz gewachsen sind, erfahren, andererseits merkt man bei diesem „Ausschlachten“ auch oft, dass das Durchdachte fehlt, dass die Charaktere anders angelegt waren und jetzt nicht mehr passen. Am schlimmsten war für mich der 8. Teil von Harry Potter. In meinem Universum existiert der nicht. Die Fortsetzung der Selection Reihe fand ich eigen, aber absolut okay. Dagegen fand ich diese Kurzgeschichten aus Sicht der anderen Charaktere nicht so vielsagend. Aber da hat bei mir das Fangirl gesiegt, dass ich sie lesen musste!
    Liebe Grüße, Katharina

    1. Hallo Katharina,

      manchmal siegt auch bei mir das Fangirl einer bestimmten Reihe. Das war bei der Selection Reihe bei mir genauso.
      Und als ich noch ganz jung war auch bei der Gossip Girl Reihe. Da gabs dann noch ein paar Bücher ohne Serena und co, die ich auch noch gelese hatte, einfach weils Gossip Girl war (waren am Ende aber leider nicht mehr sooo gut).

      Liebe Grüße

      Andrea

  5. Madame Lustig sagt:

    Hallo liebe Andrea,
    ich kann mich deiner Meinung nur anschließen. Vor Jahren wurde mal ziemlich viel darüber diskutiert, ob JK Rowling einen 8. Band schreiben sollte, in dem es um die Kinder geht. Ich muss sagen, ich war (und bin) ein riesiger Harry Potter Fan, aber den Gedanken, dass dieses wundervolle offene und doch abgeschlossene Ende durch einen weiteren Band versaut werden könnte, fand ich schrecklich. Soll man nicht aufhören, wenn es am Schönsten ist?

    Und so geht es mir sehr häufig. Ganz schlimm finde ich zum Beispiel gerade, dass die Obsidian-Reihe nun einen Band nach dem anderen aus Daemons Sicht ausspuckt. Einen einzigen Band aus der Sicht des männlichen Protas finde ich ja noch okay (wie bei Four zum Beispiel. Aber auch nur, weil ich die Geschichte und ihn toll fand), aber die ganze Reihe? Schrecklich.

    Womit ich hingegen gut leben kann, sind Prequels oder Sequels, die sich mit anderen Figuren beschäftigen, als die eigentliche Reihe es getan hat. So wird dann irgendwie eine ganz eigene Geschichte draus und das kann sehr spannend sein. 🙂

    Vielen Dank für diesen tollen Beitrag. <3
    Ganz liebe Grüße,
    Maike

  6. Ich finde es auch sehr schade, wenn eine Reihe noch weiter fortgeführt wird, obwohl die Geschichte eigentlich zu Ende war. Das wirkt nämlich wirklich immer so, als würde man damit einfach nur mehr Geld machen wollen und sehr oft merkt man es den Geschichten dann auch an. Das gleiche Buch aus einer anderen Perspektive finde ich auch total überflüssig. Dass Eragon jetzt noch weitergehen soll, hatte ich noch gar nicht mitbekommen, aber ich werde sie auch nicht lesen. Für mich ist die Reihe vorbei und ich denke das wird den meisten ebenso gehen. Vor allem weil es wirklich schon lange her ist, dass die Geschichte abgeschlossen wurde.

  7. Buecherpanda sagt:

    Hey!

    Ich stimme dir in jedem Fall zu. Ich finde, wenn eine Reihe abgeschlossen ist, muss man nicht auf Teufel komm raus ein weiteres abliefern. So ging es mir zum Beispiel mit „Ein ganzes halbes Jahr“ von Jojo Moyes. Ich liebe dieses Buch und habe am Ende bittere Tänen geweint. Aber für mich war die Story abgeschlossen. Es war für sich perfekt. Als ich dann hörte, dass es eine Fortsetzung gibt, hab ich nur den Kopf geschüttelt. Ich denke, mich wird auch nie einer dazu bewegt bekommen es zu lesen.

    Liebste Grüße
    Jenny

  8. Ich kenne das auch total. Manchmal ärgert es mich, aber manchmal bin ich auch sehr sehr traurig wenn die Reihe zu Ende ist.😅💕
    Villeicht möchtest du ja auch mal bei mir vorbei schauen, da ich noch am Anfang stehe.😊💕

  9. geschichtenfaenger sagt:

    Da sprichst du mir ja wirklich aus der Seele 😀
    Das mit Eragon wusste ich noch gar nicht, weiß nicht was ich davon halten soll. Nach dem Ende von Band 4 kann ich es mir irgendwie vorstellen, aber wie du schon sagtest, das ist einfach viel zu lange her, als dass ich noch einmal gut in die Geschichte kommen würde. Und als ich es eben meinem Freund (großer Eragon-Fan) erzählt habe, kam nur ein Augenrollen als Antwort zurück 😀

    Was mir gerade noch spontan eingefallen ist und mich auch sehr ärgert, ist die Übersetzungsvermarktung auf dem deutschen Buchmarkt. Ich denke da zum Beispiel an Kiss of Deception bzw. Kuss der Lüge, der im englischen aus drei Büchern und im deutschen plötzlich aus vier Büchern besteht. Und dann auch noch schön als Hardcover.
    Das kommt ja leider immer wieder vor… Bei Büchern wie Der Name des Windes kann ich es noch verstehen, weil diese wirklich sehr dick und ausführlich geschrieben sind und im Deutschen einfach den Rahmen sprengen würden. Aber bei manchen Reihen merkt man direkt, dass es nur um zusätzliche Einnahmen geht…

    Liebste Grüße 🙂

    1. Hey 🙂
      oh ich danke dir für diesen tollen und langen Kommentar.
      Und ich habe an die ganzen Übersetzungsvermarktung gar nicht gedacht. Das stimmt leider und ist mir auch vor einigen Jahren aufgefallen. Bei einigen Büchern kann ich das auch nachvollziehen, aber zum Beispiel ist es für mich nicht nachvollziehbar, wieso die Game of Thrones Bücher auch immer 2 sein müssen… Die sind jetzt im englischen auch nicht die dicksten und könnten im Deutschen ähnlich sein, da sie ja auch so schon größer sind.

      Liebe Grüße

      Andrea

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