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Verity | Colleen Hoover | Rezension

Verity von Colleen Hoover

Diese Rezension enthält Spoiler zur Handlung von Verity, da eine Rezension für mich ohne Spoiler kaum möglich war. Deshalb lest diese Rezension erst, wenn ihr das Buch bereits kennt oder es gar nicht vorhabt zu lesen.

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Die junge Autorin Lowen bekommt ein Angebot, dass sie nicht ablehnen kann: Sie soll die berühmte Psychothriller Reihe von Autorin Verity beenden, weil sie es nicht mehr kann. Lowen akzeptiert das Angebot, unter anderem, weil sie sich zu Veritys Ehemann Jeremy hingezogen fühlt. Doch als sie mit ihrer Arbeit in Veritys Haus beginnt, stößt sie auf etwas Schreckliches…

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Ihr wisst, ich mag Colleen Hoover sehr, auch wenn ich bisher erst ein Buch von ihr gelesen habe. Aber die Plots überzeugen mich einfach, also dachte ich mir, beginne ich die Tage mit Verity und was ist passiert? Ich habe das Hörbuch innerhalb kürzester Zeit durchgehört. Dabei muss man aber wissen, dass Verity, genau wie Too late, nicht normal bei dtv rausgekommen ist, sondern im Tochterverlag bold. Bold steht – im Gegensatz zum normalen dtv Verlag – für Themen, die die Generation Y beschäftigt. Die Themen erstrecken sich über Liebe, Freundschaft und einen gesellschaftlichen Diskurs. Daher verstehe ich, wieso Verity hier erschienen ist. Diese Themen sind bei Colleen Hoover tatsächlich auch sehr oft Thema all ihrer Bücher, aber sowohl Verity als auch Too late bringen die noch einmal auf ein etwas härteres Level.

Verity handelt im Grunde von 3 Personen. Lowen, Jeremy und Verity. Der Einstieg in das Buch ist sehr stark. Lowen wird Zeugin von einem Autounfall und kommt völlig verstört in einem Meeting an. Dort geht es darum, dass sie als mittelmäßige Autoren eine Buchreihe einer renommierten Autorin, nämlich Verity, beenden soll, da diese es nicht mehr schafft, weil sie im Koma liegt. Ihr wird dafür sehr viel Geld geboten, doch zunächst will sie dies nicht. Sie möchte zwar Co Autorin sein, aber keine Auftritte oder Autogrammstunden geben. Nach einem 4 Augen Gespräch mit dem Mann der Autorin sagt sie schließlich zu. Denn Jeremy versichert ihr, dass Verity will, dass Lowen die Reihe unbedingt beendet und sie auf ihre Bedingungen eingeht. Schon in diesem Gespräch fühlt sich Lowen zu ihm hingezogen, doch weil er der Mann von Verity ist, lässt sie die Finger zunächst von ihm.

Lowen zieht erst einmal bei Jeremy und Verity ein, um sich nach und nach in die Geschichten und den Kopf von Verity reinzudenken. Doch ihr fällt ein Manuskript in die Hand, was mit „Autobiographie“ betitelt ist. Der Leser bekommt aus dieser Autobiografie immer wieder Kapitel zu lesen, die Verity Lebens und Gedanken erzählen. Sie erzählt darin alles – vom Kennenlernen zwischen ihr und Jeremy, bis hin zu dem Tod ihrer beiden Kinder. Bis dahin gibt es unglaubliche Einblicke in die Psyche dieser Frau, die offenbar in einer Art Wachkoma im selben Haus liegt. Während der Leser den Einblick bekommt, liest Lowen das Manuskript ebenfalls und ist, genau wie ich als Leserin, immer wieder schockiert, was sie da eigentlich liest.

Ich habe jetzt – wo ich die Rezension geschrieben habe – das Gefühl, dass ich nicht viel über Lowen oder Jeremy als Charaktere weiß. Ebenso wie über Verity. Es wird zwar viel erzählt und die Geschichte ist auch spannend geschrieben. Einfach ein Art Psychothriller nach Girl on Train, aber so wirklich greifen kann ich keinen Charakter. Die Charaktere sind mir als Leser schon vertraut geworden und auch sehr plastisch, aber dadurch, dass sie in jeder neuen Szene in ihrem Handeln überraschen können, ist es sehr schwer, sie zu beschreiben. Ich werde es im Folgenden dennoch versuchen, aber ihr könnt gerne mal schreiben, falls ihr das Buch auch gelesen habt, wie es euch geht, wenn ihr über Lowen, Verity und Jeremy nachdenkt.

Ich mochte Lowen als Hauptcharakter sehr. Sie scheint aufgeweckt und ist eigentlich eine gute Seele. Zunächst möchte sie eigentlich nur diese Reihe zu Ende bringen, doch relativ schnell wird ihr klar, dass sie sich immer mehr zu Jeremy hingezogen fühlt. Erst will sie nichts mit ihm anfangen – weil er schließlich verheiratet ist – doch als er sich ihr auch annähert, lassen die beiden ihren Moralkompass fallen. Die beiden verlieben sich ineinander und Jeremy macht mehr als deutlich, dass er das Gefühl hat, seine Frau nie so richtig geliebt zu haben.

Jeremy ist ein liebevoller Vater, der in tiefer Trauer um seine Zwillinge steckt. Sein kleiner Sohn ist noch da und den vergöttert er auch. Dennoch merkt man ihm an, dass der Tod seiner Zwillinge und der fast Tod seiner Frau nicht spurlos an ihm vorbei gehen. Weshalb er und Lowen sich vermutlich auch irgendwie ergänzen, weil sie beide eine schwere Trauer mit sich rumtragen. Da Lowen ihre Mutter bis in den Tod gepflegt hat. Dieser Tod ist erst wenige Tage, bevor sie in das Haus eingezogen ist, passiert.

Von Verity erfährt man sehr viel in dem Manuskript. Sie scheint eine Psychopathin und Narzisstin zu sein, die offenbar Jeremy vom Zeitpunkt ihres ersten Treffens bis zu ihrem Unfall komplett manipuliert hat. Sie erzählt in dem Manuskript sehr ausführlich, wie sie Jeremy manipuliert und wie sehr sie ihre Kinder hasst, weil sie offenbar ihr den Mann wegnehmen. Das fand ich schon extrem krass und auch viele Szenen, die vor der Zwillingsgeburt kamen, waren unglaublich verstörend.

Als ich dann bis zum Ende schon gut verstört war, hat das Ende mich dann noch einmal auf eine ganz andere Art und Weise verstört. Ich bin noch immer verwirrt und weiß nicht so genau, wie ich das Buch einordnen soll.

Es hat mir auf jeden Fall sehr gut gefallen, war unglaublich gutgeschrieben und konstruiert. Das Ende ist offen und somit kann jeder Leser dort selbst hineininterpretieren, was er möchte.

Header Fazit

Das Buch ist kein klassischer Colleen Hoover. Es ist verstörend, hat einen mehrmals an den Rand der Verzweiflung getrieben und am Ende lässt das Buch einen wie im Regen stehen. Das Ganze ist schon eher eine Art Psychothriller a la Girl on Train.


Colleen Hoover | Verity

13. März 2020 | 368 Seiten

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Verity | Leseprobe

(7) Kommentare

  1. Laura sagt:

    Mich hat das Buch sehr berührt. Es kam noch nie vor, dass ich ein Buch so oft weglegen musste, weil der Inhalt mich so sehr mitgenommen hat. Einerseits ist das Buch zutiefst verstörend, andererseits auch spannend, fesselnd. Und dann kam das Ende. Ich hatte auf einmal so ein schlechtes Gewissen, obwohl die Protagonisten nur ausgedacht sind. Man sollte ein Buch nicht nach seinem Einband beurteilen. Menschen auch nicht….

    1. Drea sagt:

      Liebe Laura,
      da hast du völlig recht. Am Ende hab auch ich das Buch mit schwierigen Gefühlen verlassen, aber ich bin mir bis heute nicht sicher, ob das vielleicht nur eine Art Absicherung für sie war, falls das alles gefunden wird. Ich weiß es nicht, weil man es wohl so oder so verstehen konnte. Dennoch bleibt die Thematik in dem Buch extrem verstörend.

      Liebe Grüße

      Andrea

  2. Ann sagt:

    Achtung Spoiler!

    Ich fand mein erste Buch der Autorin nicht so gut und musste much dazu durchringen, Verity zu lesen. Jetzt habe ich es fertig gelesen und Wow. Sie schreibt unfassbar gut!

    Zum Thema: ich glaube der Brief am Ende war erlogen. Gewisse Dinge passen zu gut zusammen. Die Narbe des einen Zwillings zum Beispiel. Es wurde ausführlich darüber diskutiert, wie diese Narbe ungeboren zustande gekommen ist. Aber das ist nur meine Theorie 😀

    1. Drea sagt:

      Halle Ann,

      da hast du vollkommen recht 😀 das ist eine sehr spannende Theorie! Und ich freue mich, dass du Colleen Hoover trotzdem noch eine weitere Chance gegeben hast 🙂

      Liebe Grüße

      Andrea

  3. […] Weitere Rezensionen zum Buch: bookishmoonlight | Buchspinat | Dieter Wunderlich | EasyPeasyBooks | letterheart | Lila […]

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