Okay. Keine Panik. Keine Panik. Das ist bloß eine VISA-Rechnung. Ein Stück Papier; ein paar Zahlen. Ich meine – ein paar lächerliche Zahlen. Nichts, wovor man Angst haben müsste.
Sophie Kinsella – Shopaholic, S.11, Goldmann.
Rezensionsexemplar
Rebecca ist Finanzjournalistin und berät Menschen zu Finanzen. Dabei hat sie selbst ein kleines Problem: Sie hat riesige Schulden bei verschiedenen Banken und versteckt ihre Rechnungen. Sie steht vor einer ernsthaften finanziellen Krise. Und da kann ja nur eines helfen, oder? Richtig! Shoppen!
Shopaholic war mir immer ein Begriff, weil ich den Film vor super vielen Jahren gesehen habe und mir damals schon vorgenommen habe, das Buch mal irgendwann zu lesen. Doch ihr kennt das: die Jahre vergehen und man vergisst dann doch Bücher, die nicht auf der Wunschliste stehen.
Nun hat aber der Goldmann Verlag den Shopaholic Büchern ein komplett neues Aussehen verpasst und irgendwie schien für mich jetzt die Zeit zu sein, endlich mal in diese Reihe reinzulesen.
Das Shopaholic Buch ist ganz anders als der Film und hat riesigen Spaß gemacht zu lesen. Becky ist die Protagonistin von Shopaholic und hat ein Shoppingproblem. Shoppen ist ihre Antwort auf alles. Sie ist traurig – Shoppen! Sie hat Probleme mit ihren Eltern? – Shoppen! Die Briefe der Bank werden immer mehr? – Shoppen zur Ablenkung! Schon relativ früh im Buch gesteht sie sich auch ein, dass sie ein Problem hat, kann diese Gewohnheit nicht ablegen und macht weiter. Das ganze wird aber sehr humorvoll beschrieben, denn ich als Leser bekomme immer wieder Ausschnitte aus den Briefen der Banken zu lesen, die teilweise sehr witzig sind, weil sie sich auf Rebeccas Ausreden beziehen.
Kaum bin ich zur Wohnungstür herein, sieht Suze zu mir auf – und das Erste, das sie sagt, ist: ‚Denny und George! Becky, das ist nicht dein Ernst!‘
‚Doch‘, sage ich und grinse von einem Ohr zum anderen. ‚Ich habe mir ein Tuch gekauft.‘
Sophie Kinsella – Shopaholic, S.47, Goldmann
Neben diesem Problem, ist sie zeitgleich unzufrieden mit ihrem Journalistenjob, hat kein richtiges Liebesleben und weiß auch nicht so richtig wohin. Man merkt schnell, sie hat ihren Platz im Leben einfach noch nicht gefunden. Und auch das versucht mit Shopping zu betäuben. Sie ist insgesamt ein sehr sympathischer Charakter, den man zwischendurch sehr gerne einfach mal in den Arm nehmen möchte.
Die Geschichte ist ein toller Einstieg in die ganze Reihe und stellt vermutlich einige noch wichtige Charaktere vor. Der Schreibstil von Sophie Kinsella ist schnell und manchmal auch verdammt unbändig. Es gab Stellen da hatte ich das Gefühl außer Atem zu sein, weil Becky so ein Wirbelwind ist, der das ganze Buch und den Schreibstil einnimmt.
Gut gefallen hat mir auch, dass man eine sehr schöne Einsicht in Beckys Gedanken hat, die nicht immer freudig oder rosig sind. Als Leser bekommt man auch ihre Probleme mit, ihre Gedanken und ihre Ideen. Das ist auch sehr spannend, als es dann zu einer Art Twist kommt, der Becky in eine ganz andere Richtung schiebt.
Das Buch wurde 2000 veröffentlicht, was bedeutet, es gibt keine Smartphones, die Welt ist noch nicht so groß vernetzt und das Internet ist noch relativ neu. Das ist super spannend, denn die Inhalte vom Buch sind gut gealtert. Natürlich schmunzelt man mal, wenn Rebecca in einen Fotoladen für Stockphotos geht, aber grundsätzlich stört es gar nicht, dass die Geschichte vor rund 21 Jahren geschrieben wurde.
Shopaholic ist ein sehr schönes Feel-Good Buch. Rebecca ist ein toller und witziger Charakter, bei dem man richtig Spaß hat, das Buch weiterzulesen.
Sophie Kinsella | Confessions of a Shopaholic
1.01 2001 (alte Ausgabe) | 16.08.2021 (neue Ausgabe) | 480 Seiten
Anzeige | Die Links führen zum jeweiligen Onlineshop der Händler