Hey 🙂
Zunächst möchte ich hier schon einmal warnen, dass meine Rezension absolut NICHT SPOILERFREI ist. Sowohl vom ersten als auch vom zweiten Buch, denn ich musste jetzt endlich mal alles runterschreiben, was mir auf dem Herzen liegt. Also bitte lest weiter, wenn ihr das Buch schon kennt oder euch Spoiler egal sind < 3.
„Politisch neigte er der Linie des verstorbenen Scythe Goddard zu, denn er genoss das nachlesen über die Maßen und sah keinen Grund, warum das für irgendjemanden ein Problem darstellen sollte.“
Neil Schusterman – Scythe: Zorn der Gerechten, S.11, Fischer|Tor.
Citra hat es geschafft und muss jetzt ihr Leben als Scythe Anastasia beginnen. Mit ihrer Mentorin Scythe Curie an ihrer Seite, lernt sie jedoch immer schneller mit ihrem „Job“ klar zu kommen. Doch die Scythe der „neuen Ordnung“, die sich aus den Anhängern von Scythe Goddard abgetrennt haben, beginnen immer skrupelloser nachzulesen und so spaltet sich das Scythetum in die „ältere“ und „neuere“ Ordnung.
Citra muss und will für den Erhalt der Scythe und dem Erhalt seiner Regeln kämpfen. So stellt sie sich gegen die „neue“ Ordnung und wird zu einer der wichtigsten Figuren in diesem Kampf.
Insgesamt muss ich sagen, dass mir das Buch richtig gut gefallen hat. Es hat mich zu Beginn nicht so stark vom Hocker gehauen, wie es der erste Teil getan hat, aber das war mir von vornherein klar, denn die Grundidee der Geschichte kannte ich ja schon. Dennoch hat das Buch mich immer wieder zum Staunen gebracht.
Zum Einen durch all die verschiedenen Geschichten, die entweder gewollt oder auch ungewollt miteinander verknüpft sind. Zum Einen Citra als Scythe Anastasia und Scythe Curie, bei der sie immer noch lernt. Beide werden langsam Freundinnen. Doch Citra hängt zeitgleich auch immer noch an Rowan, der mittlerweile aus Scythe Lucifer sein Unwesen treibt und versucht die skrupellosen Scythe aus dem Weg zu räumen, doch das schafft er auch nur so mäßig. Dazu die generelle Grundstimmung innerhalb des Scythetums, die seinen Höhepunkt dann im Winterkonklave findet. Wirklich so viele tolle Geschichten, die mich als Leser immer wieder in neue Abgründe geworfen haben.
„Meine Liebe für die Menschheit ist umfassend und rein. Wie könnte es anders sein? Wie könnte ich die Wesen, die mir das Leben geschenkt haben, nicht lieben? Auch wenn nicht alle überzeugt sind, dass ich tatsächlich lebendig bin.“
Neil Schusterman – Scythe: Zorn der Gerechten, S.19, Fischer|Tor.
Außerdem haben mir die Kapiteltrenner wieder richtig gut gefallen, die diesmal zum Hauptteil vom Thunderhead kamen. Entweder erzählten sie allgemein oder auf die jeweilige Situation passend, was mir gut gefallen hat, da diese Trenner oft eben das Geschehen im Kapitel zuvor aufgenommen und für sich versucht hat zu erklären. Gegen Ende ist es dann richtig heftig eskaliert, womit ich niemals gerechnet hatte.
Dass Faraday erneut eine große Rolle bekommt, hat mich gefreut und ich hätte mir gewünscht noch so viel mehr von ihm zu lesen. Ich mochte ihn schon im ersten Teil und die Suche nach Nod mit all seinen Tücken mitzubegleiten hat mich auch immer wieder in Freude versetzt, aber jetzt möchte ich auch gerne wissen, was da jetzt in Nod ist!
„‘Wir sind Scythe‘, bemerkte Citra. ‚Wir sind die Gefahr.‘
Neil Schusterman – Scythe: Zorn der Gerechten, S.92, Fischer|Tor.
Die Kleinstadt, die heute auf dem Plan stand, hatte seit mehr als einem Jahr keine Nachlese mehr erlebt. Heute würden es gleich zwei sein. Scythe Curies Nachlese würde schnell über die Bühne gehen, Scythe Anastasias würde mit einem Monat Verzögerung stattfinden.“
Leider hatte ich in der Mitte des Buches einen Minidurchhänger bei dem ich das Gefühl hatte, dass sich die Geschichte etwas gezogen hat. Ich hatte nicht ganz nachvollziehen können, wohin Neal Schusterman mit all den Dingen möchte, doch die letzten 100 Seiten gingen dann wirklich Schlag auf Schlag. Das komplette Ende war ja wirklich ein Schlag ins Gesicht des Lesers. Ich war geschockt und fasziniert zugleich.
Jetzt brauche ich den dritten Band und verfluche es, dass der wohl erst im Frühjahr 2019 auf den Markt kommt. Ich meine…wiiiieso?
Ein starkes zweites Buch, das endlich mal nicht eine Brücke zum dritten Buch baut. Hier passiert so viel, mit so vielen Geschichtssträngen, die irgendwie zusammenlaufen, dass es unglaublich ist, dass das am Ende alles gepasst hat! Ich kann es nur empfehlen.
Neal Shusterman | Thunderhead (Arc of a Scythe #2)
14.März 2018 | 544 Seiten
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