Ravenboys 1 | Wen der Rabe ruft | Maggie Stiefvater

Blue steht jedes Jahr neben ihrer Mutter bei der sogenannten Geisterwanderung, damit sie heraus finden kann, wer in diesem Jahr sterben wird. Dieses Jahr entdeckt Blue einen Jungen, der sie direkt anschaut. Sie weiß, dass sie ihn finden muss. Doch als sie vor ihm steht, kann sie ihn nicht warnen. So entscheidet Blue sich dazu, sich mit dem Jungen und seinen Freunden anzufreunden, um gemeinsam die mysteriösen Ley Linien zu erforschen.

Doch was sie dort finden, hätte wohl keiner von ihnen gedacht…

Der Ravenboy Cycle ist eigentlich eine ältere Buchreihe, bei der ich es super schade fand, dass die Reihe gar nicht mehr verlegt wurde. Doch als der Droemer Knaur Verlag die Reihe mit neuen Covern doch nochmal aufgelegt hat, wusste ich, dass es das Zeichen ist die Bücher auch direkt zu kaufen. Wie es dann so ist, viele Monate später, war es mit „Wen der Rabe ruft“ dann so weit und ich habe das erste Mal die wunderbare Stadt Henrietta betreten.

Blue ist neben den Ravenboys die Protagonistin von „Wen der Rabe ruft“. Sie wohnt gemeinsam mit ihrer Mutter und einigen Verwandten in einem Haus. Ihre Verwandten und Mutter sind alle übernatürlich begabt, Blue aber nicht. Ihr wird nachgesagt, dass sie das Übernatürliche verstärkt, was sie aber total stört, weil sie gerne wirkliche Kräfte hätte. Außerdem wurde ihr prophezeit, dass wenn sie ihre erste große Liebe küsst, diese stirbt. Dementsprechend ist sie sehr vorsichtig, wenn es um Dating und Küssen geht. Das macht die Beziehung zu den Ravenboys und der ein oder anderen Person darin, nicht viel besser 😉 Ich möchte hier aber erst einmal nicht Spoilern, mit dem Blue hier vielleicht so langsam anbendelt. Ich kann aber sagen, dass ich diese leichte Liebesgeschichte sehr süß finde und sie mir sehr sehr gut gefallen hat.

Die „richtigen“ Ravenboys bestehen aus Gansey, Adam, Ronan und Noah. Ihren Namen verdanken sie dem Emblem ihrer Schule, die in Henrietta steht. Eine Schule für reiche und verzogene Kinder. Eigentlich leben sie auf dem Schulgelände, doch Gansey hat einfach mal ein Haus gekauft und dort lebt er gemeinsam mit Ronan und Noah. Adam wohnt bei seiner nicht so reichen Familie im Trailerpark.

Gansey ist schon fast besessen davon den König Owain Glendower wieder zu erwecken. Er ist eigentlich nach Henrietta gekommen, um dort auf der sogenannten Ley Linie nach ihm zu suchen. Die Geschichten rund um die Ley Linien gibt es wirklich. So bezeichnet man die Anordnung von Landmarken, die zu heiligen Orten führen. Ihnen werden manchmal auch mystische und außergewöhnliche Eigenschaften zugeordnet. Also perfekt für solch ein Buch ;). Aber zurück zu „Wen der Rabe ruft“: Gansey glaubt, dass Glendower auf der Ley Linie begraben ist und muss herausfinden, wie er diese aktiviert. Blue schließt sich den Jungs an, weil sie das ebenfalls herausfinden möchte und so beginnt zwischen ihnen eine außergewöhnliche Freundschaft.

Gansey und Adam stehen neben Blue im Mittelpunkt von „Wen der Rabe ruft“. Adam ist kein typischer reiche Junge, wie er in Henrietta auf die Schule geht. Er wohnt im Trailerpark bei seinem gewalttätigen Vater und seiner eingeschüchterten Mutter. Er arbeitet für das Schulgeld, weil er unbedingt aus Henrietta raus möchte, um wirklich Geld zu verdienen. Durch Zufall hat er sich mit den restlichen Ravenboys angefreundet. Doch fühlt er sich regelmäßig bevormundet, weil Gansey ihm alles ermöglichen möchte, er es aber als Almosen auffasst. Das ist ein großer Streitpunkt der Jungs.

Der Spannungsbogen der Geschichte war sehr gut gehalten. Von den ersten Seiten an bis zum Ende hab ich an den Seiten geklebt und so gehofft, dass den Charakteren nichts zustößt. Ich bin sowieso immer ein riesen Fan davon, wenn so etwas wie Ley Linien oder auch Glendower, also echte Geschichten in übernatürliche Geschichten eingewoben werden und damit ihr ganzes Potential ausgeschöpft wird. Einfach toll! Ich fand auch hier und da den Wechsel zu dem, was die einzelnen Personen im geheimen machen sehr gut. Und während sich für die Ravenboys (und girls!) immer mehr zusammengefügt hat, ging es anderen Personen und Bedrohungen ebenfalls so.

Aber neben den Ravenboys und Blue haben mir die kurzen Abstecher zu Blues Familie auch sehr gut gefallen. Man merkt als LeserIn schnell, dass Blue einen unglaublich tollen Rückhalt in ihrer Familie hat und das nicht nur durch ihre Mutter, sondern auch durch ihre Tanten, Großcousinen und mit wem sie da noch alles unter einem Dach wohnt. Das hat mir einfach immer wieder das Herz erwärmt.

Ich mochte die Geschichte von „Wen der Rabe ruft“ sehr. Ich habe die 5 Charaktere sehr ins Herz geschlossen und bin froh, dass ich jetzt noch 3 weitere Bücher mit ihnen habe. Ich bin außerdem sehr gespannt, wohin die Geschichte noch läuft. Denn schon dieser Band hat wirklich viel Potential gehabt und ausgenutzt. Ich hoffe sehr, dass sowohl Ronan als auch Noah noch mehr beleuchtet werden, genauso wie Blues Prophezeiung. Und natürlich will ich auch wissen, ob und wie Gansey nun stirbt!

Wen der Rabe ruft ist ein toller Auftakt einer Reihe, die ich hoffentlich in einem Stück lesen werde. Ich freue mich schon richtig zurück nach Henrietta zu gehen und gemeinsam mit den Ravenboys und Blue die Ley Linien zu erkunden.