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Die Loge von Moderrot | Martin Neuhaus | Rezension

Die Loge von Moderrot Rezension

Voller Hohn dachte er an ihre Talente – oder Gaben, wie sie es nannten: Sie bogen die Zeit, sprachen in Gedanken, reisten durch Traumwelten. Schon bald würden sie etwas Böses kennenlernen. Er lachte grob. Ausgerechnet die Loge hatte diese Unwahrscheinlichkeit heraufbeschworen und würde sie jetzt nicht kommen sehen.

Die Loge von Moderrot – Martin Neuhaus, S.5, Carl Schünemann Verlag,

Rezensionsexemplar

header inhalt

Serafin hat alles, was sie zum Glücklichsein braucht: eine beste Freundin, liebende Familie und einen Hof mit einem Luftschiff und einem Zauberer. Gleichzeitig stehen die Sommerferien vor der Tür und ihre Welt könnte nicht besser sein. Doch plötzlich steht genau diese vor einem Abgrund: Das uralte Böse erwacht und mit ihm die Geschichte der Loge von Moderrot. Gemeinsam mit ihrem Bruder Liam und der Gedankensprecherin Euphenia muss sie ein schweres Erbe antreten…

header meinung

Die Loge von Moderrot ist der erste Teil einer Trilogie, die mir gut gefallen hat. Der Einstieg beginnt mit einem spannenden Prolog, der das Setting des ganzes Buches setzt. Dazu kommt der erste Traum der Protagonistin Serafin. Da war ich einfach schon so in das Buch gezogen, dass ich es nicht mehr aus der Hand legen konnte.

Danach beginnt das Buch erst richtig, in dem in den kommenden Kapitel nach und nach die wichtigsten Charaktere vorgestellt werden. Zunächst steht Serafin im Mittelpunkt. Als Leserin wurde ich sofort in das Geschehen und in ihr Leben geworfen. Sie hat ihren letzten Schultag mit ihrer besten Freundin. In diesen ersten Kapitel lernt man viele Eigenschaften von Serafin kennen, wie zum Beispiel ihre Neugierde. Sie will die Welt sehen, wirkt aber noch sehr naiv auf mich. Was ich aber erst einmal gar nicht schlimm, sondern eher erfrischend finde.

In den weiteren Kapiteln werden dann Serafins Bruder Liam mit seinen Klassenkameraden vorgestellt, bei denen auch Euphenia dabei ist. Sie wird im Verlauf des Buches auch noch eine wichtige Rolle spielen. Liam wird von Serafin beneidet, weil er auf die Akademie von Moderrot gehen darf. Eine private Schule, die unglaublich cool beschrieben wird! Sie wird mit soviel Liebe zum Detail und Hintergrundinfos beschrieben, dass ich echt neidisch auf Liam war, weil ich diese auch gerne besucht hätte! Liam mochte ich als Charakter auch auf Anhieb. Er wirkt furchtlos, neugierig und mutig, was für die weitere Handlung von Vorteil ist. Ich mochte seine Perspektive ehrlich gesagt auch am liebsten und habe mich immer sehr darüber gefreut, wenn es wieder um ihn ging.

Selbst hier im Moor war es zu spüren. Mochten die Tage auch noch so friedlich sein, nachts blies ihnen der Wind immer wilder entgegen. Es war ein Tosen, das im Begriff war, seine Stimme zu finden. Nicht mehr lang, dann würden sie zum Handeln gezwungen sein.

Die Loge von Moderrot – Martin Neuhaus, S.5, Carl Schünemann Verlag,

Dazu werden hier und da noch andere Perspektiven gemischt von denjenigen, die zur Loge von Moderrot gehören, allen voran der Vater von Serafin und Liam. Denn er steht in Korrespondenz mit den anderen Mitgliedern und folgt dem Unheil, das alle auf der Welt langsam zu spüren merken. Was ich hier am Anfang etwas befremdlich fand, mich aber relativ fix dran gewöhnt habe, weil ich das mit der Steampunkwelt zunächst nicht vereinen konnte, war der Bekannte von Serafins Vater, der Zauberer ist und dessen Vogel über Serafin wacht. Was sie macht, bekommt er mit und somit ihr Vater. Das ist sich Serafin übrigens auch sehr bewusst.

Ich habe richtig gemerkt, wie viel Liebe in dem Aufbau der Geschichte steckt und in den kleinen Details. Ob es sie Charaktere sind oder die Beschreibung der Landschaft. Es kommt mal vor, dass beispielsweise so etwas wie die Akademie über eine ganze Seite beschrieben wird. Doch das hat mich gar nicht gestört, weil ich als Leserin so tief in der Geschichte drin war, dass sich dadurch nur noch viel besser die Welt aufbauen konnte in meinem Kopf. Es ist meiner Meinung nach genau richtig detailreich beschrieben, ohne dass es zu langweilig wird. Zudem merkt man einfach in jedem Charakter diese liebevolle Ausarbeitung, was sie schön dreidimensional wirken lässt. Denn jeder Charakter ist so unterschiedlich und ihr Verhalten zueinander einfach gut beschrieben.

Am Anfang war ich mir auch gar nicht so sicher, ob ich den Switch in meinem Kopf hinbekomme, dass ich verstehen kann, dass in dieser Welt sowohl Steampunk als auch Fantasy-Elemente vorhanden sind. Aber man vergisst das eigentlich relativ schnell, weil man sich so schnell in dieser Welt verliert. Was aber auch daran liegt, dass schon vom Prolog aus gar kein Hehl darum gemacht wird, dass diese Welt bedroht wird. Es wird nicht gesagt, wer genau sie bedroht, aber dass etwas Böses kommt. Und das rauscht durch die Perspektive des Vaters einfach in dieser ganzen Geschichte mit. Das fand ich richtig toll!

Header Fazit

Die Loge von Moderrot hat mir sehr gut gefallen und ich bin gespannt, wie die Geschichte weitergeht.


Martin Neuhaus | Die Loge von Moderrot

01. Oktober 2022 | 200 Seiten

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