„There were many times I had lost all hope in my search. A search not just for a lost person, but for that other thing I had lost – meaning.”
Matt Haig – How to stop time, Canongate, p.32
Tom ist knapp 400 Jahre alt, hat Expeditionen in unbekannte Länder mitgemacht, im Globe zu Shakespeares Zeit gearbeitet und die wilden 20er in Paris miterlebt. Und er hat jede acht Jahre eine neue Identität angenommen. Er altert sehr langsam, muss sich vor Fragen und Menschen schützen, die nachharken werden. Aber eines fühlt er, seit seine große Liebe Rose verstorben ist: Einsamkeit. Er fühlte sich nirgends richtig zu Hause, bis in seiner neusten Identität Camille in sein Leben tritt. Doch eigentlich darf er sich nicht verlieben…
Das Buch wird aktuell sehr gehypt. Auf jedem zweiten Buchblog findet man eine Rezension dazu und auch mir wurde das Buch schon öfters empfohlen. Da es bei mir seit einem Jahr auf Englisch rumstand, hab ich es kurzer Hand gelesen. Denn ich wollte nun durch all die Blogs nicht gespoilert werden.
Letztendlich hatte ich ein wenig Angst, dass mir das Buch nicht gefallen wird, weil ich mich immer so schlecht mit Hauptcharakteren identifizieren kann, die an die 30/40 sind. Aber das hat Matt Haig sehr gut hinbekommen, dass man sich als Leser gar nicht mit Tom identifizieren muss, um ihn sympathisch zu finden.
Als Leser folgt man Tom in der Gegenwart und lernt gleichzeitig viel über seine Vergangenheit, seine Probleme und seine Verluste kennen. Ich konnte ab der Mitte des Buches nachvollziehen, weshalb er so unglaublich zerrissen ist und Angst hat.
“’The first rule is that you don’t fall in love. […] there are other rules too, but that is the main one.
Matt Haig – How to stop time, Canongate, p.100
No falling in love.
No staying in love.
No daydreaming of love.’”
Camille ist ein weiterer Charakter, der in Toms Leben eine große Rolle spielt. Sie ist die erste Person, in die sich Tom verliebt, nachdem Rose gestorben ist. Gleichzeitig führt sie aber auch zu Konflikten in Toms Leben, die er eigentlich nicht haben möchte. Als solch eine Figur war sie mir sehr lieb. Ich mochte sie, ihren Charakter und ihre Hartnäckigkeit.
Letztendlich fand ich aber den Mittelteil des Buches zu sehr gezogen und am Ende gab es zu viele Ereignisse, die zu schnell aufeinander folgten. Einige Ereignisse haben sich zwar aus den vorherigen ergeben. Letztendlich hätte ich mir aber gewünscht, dass Tom mehr nach seiner Tochter sucht, eventuell einen Hinweis mehr findet und am Ende sich alles dann auflöst. Obwohl mir am Ende viele Ereignisse zu schnell aufeinander folgten, gefiel es mir doch ganz gut. Letztendlich hat sich Tom von allem befreit und für ihn hat ein viel glücklicheres Leben dadurch aufgetan.
Ich mochte die Parts mit Rose und Tom leider absolut nicht. Die waren mir zu viel. Es war zwar schön mitzubekommen, wie diese erste Liebe sich entwickelt und wie Tom sich entwickelt, doch es hätten auch weniger Kapitel gereicht, um dies zu verdeutlichen.
How to Stop Time ist ein Buch, dass definitiv den Hype verdient hat. Es macht Spaß zu lesen, ist spannend und am Ende staunt man nicht schlecht über das Ende.
Matt Haig | How to stop time
6. Juli 2017 | 326 Seiten
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Liebe Andrea,
Eine wirklich schöne Rezension!
Mir ging es da ganz ähnlich- ich kann auf jeden Fall nachvollziehen, wieso viele dieses Buch und den Autor im allgemeinen lieben, ich persönlich fand es zwar wirklich schön, aber auch nicht mehr.
Liebste Grüße ❤ Jill
Hallo Jill,
ja das sehe ich genauso. Das Buch war wirklich schön und die Überlegung mit der „Unsterblichkeit“ finde ich generell sehr interessant und gut umgesetzt. Aber letztendlich hätte man dennoch kürzen können 🙂
Liebe Grüße,
Andrea 🙂