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Das Mädchen, das in der Metro las | Christine Féret-Fleury | Rezension

Das Mädchen das in der metro las

[Vielen Dank an den DuMont Verlag für das kostenlose Exemplar]

Hallo 🙂

heute geht es um ein Buch, dass ich unbedingt uuuunbedingt lesen wollte. Es hatte Mitte des Jahres Instagram und gefühlt jeden Blog überschwemmt. Ich fand das Cover so unglaublich schön, die Geschichte interessant. Leider hat es mich am Ende doch sehr enttäuscht.

„Darauf las er zwei oder drei Seiten, nicht mehr, wie ein Gourmet, der mit einem winzigen Silberlöffel von einem Windbeutel kostet.“

Christine Féret-Fleury – Das Mädchen, das in der Metro las, Dumont, S.9

Juliette fährt jeden Morgen mit der Metro zu Arbeit. Neben dem lesen der Bücher, stellt sie sich auch vor, welche Charaktere die Menschen in der Metro haben. Eines Tages steigt sie ein paar Stationen früher aus und trifft auf ihrem Weg auf Soliman und seine Tochter Zaiide, die sie direkt in ihren Bann ziehen und Juliette auf ihrem Weg der Selbstfindung begleiten.

Das Mädchen, das in der Metro las war ein Buch, dass mich letztendlich enttäuscht hat. Die Geschichte rund um Juliette hat am Anfang einen gewissen Charm. Juliette fährt jeden Tag mit der Metro zu ihrer Arbeit als Immobilienkauffrau, hasst den Job aber eigentlich. Die Lichtblicke ihres Tages scheinen die Metrofahrten zu sein, auf denen sie ihre Mitreisenden täglich beobachtet und sich vorstellt, welche Charaktere hinter den einzelnen Menschen stecken.

Eines Tages führt ihr Weg sie zu Soliman, der ein Geschäft mit Kurieren leitet. Diese Kuriere sind besonders, da sie sich bei ihm Bücher abholen und diese an die richtigen Menschen verteilen. Auch das soll Juliette tun. Doch auf ihren Job wird nur ganz kurz eingegangen, ebenso wie auf die Kuriere, von denen später kaum bis gar nicht mehr die Rede ist. Fragen bleiben offen wie: „Wie arbeiten die Kuriere?“ „Wie kommen sie auf die passenden Bücher für die Menschen?“ Logisch ist es nicht, als Juliette plötzlich ihren Job kündigt, um als Kurierin zu arbeiten. Kurz darauf soll sie schon Solimans Geschäft übernehmen, weil er ganz plötzlich verschwinden will und von da an wird das Buch leider auch nicht viel besser.

„Es gab da die alte Dame, die Mathematikstudentin, den Amateur-Ornithologen, den Gärtner und die Verliebte – jedenfalls ging Juliette davon aus, dass sie verliebt war, denn ihr Atem ging ein wenig hastig, und sobald sie Dreiviertel ihres Romans gelesen hatte, perlten winzige Tränen an ihren Wimpern.“

Christine Féret-Fleury – Das Mädchen, das in der Metro las, Dumont, S.13

Juliette und all die anderen Charaktere bleiben eindimensional. Die Geschichte verliert schnell ihren Zauber. Das Ende der Geschichte wirkt ebenso konstruiert und mit aller Macht gewollt, wie einige Zwischenstellen. Dennoch ist der Stil der Autorin unglaublich schön. Es ist leicht zu lesen und anschaulich beschrieben.

Ein Buch für Bücherbegeisterte, welches mich am Ende jedoch nicht überzeugen konnte.


Christine Féret-Fleury | La fille qui lisait dans le métro

22. Mai 2018 | 176 Seiten

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Das Mädchen, das in der Metro las | Leseprobe

(2) Kommentare

  1. Liebe Andrea,
    habe gerade einmal aus Neugier geguckt, wie du das Buch beschrieben hast (wir hatten ja schon drüber gesprochen eigentlich). Faszinierend, dass wir das Buch beide inhaltlich nicht so toll fanden und dennoch sprachlich irgendwie mochten!

    Und wahnsinn, wie sich dein Blog verändert hat! Ich les ja meistens über den WordPress-Follower, wo man Designwechsel und sowas nicht mitkriegt. Sieht echt wahnsinnig gut aus, auch wenn das jetzt mit dem Beitrag nix zu tun hat 😀
    Liebe Grüße und bis bald,
    Jennifer

    1. Hallo Jennifer,

      vielen Dank für beides 🙂 mein Blog wird wohl auch nochmal in der nächsten Zeit einen Wechsel bekommen, aber aktuell bin ich auch sehr zufrieden damit.

      Liebe Grüße

      Andrea

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