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Unsere wunderbaren Jahre | Filmkritik

Unsere wunderbaren Jahre

Rezensionsexemplar

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Unsere wunderbaren Jahre spielt in mitten des Wirtschaftswunders der 50er Jahre. Im Zentrum der Erzählung steht die Familie des Großindustriellen Eduard Wolf. Die drei Schwestern Margot, Ulla und Gundel versuchen sich von den Erwartungen ihres Vaters frei zu machen und ihren eigenen Weg im Leben zu finden. Der Film erstreckt sich über mehrere Jahre und steigert sich bis zu einem wirklich tollen Ende.

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Eduard Wolf leitet eine Fabrik für Metalldrähte in Altena, im Ruhrgebiet. Doch schon lange ist seine Produktion nicht mehr so, wie sie einmal war. Die Arbeiter streiken, das Metall ist minderwertig und die Deutschen haben kein Geld, um irgendetwas zu kaufen. Immerhin ist es kurz nach dem Krieg, Deutschland ist geteilt und die Deutschen versuchen ihr normales Leben wieder aufzunehmen.

Eduards jüngste Tochter Gundel hilft ihm schon seit vielen Jahren in der Buchhaltung, ist dafür verantwortlich, dass die Produktion und alles weiterhin läuft. Doch sie wird von ihrem Vater hintergangen und ihre größere Schwester Ulla wird für die Nachfolge des Unternehmens ausgekoren. Diese wird die Folge aber nicht antreten, da sie davon träumt Medizin zu studieren und dies tatsächlich auch anfängt.

Während Grundel weiterhin im Unternehmen arbeitet, das ihr Vater nach Ullas Ablehnung dann sogar noch an den Konkurrenten verkauft, versucht die älteste Tochter Margot allein klar zu kommen. Mit ihrem Mann hat sie mit der Familie gebrochen und als er an einer Krankheit stirbt, steht sie allein ohne Geld da. Ihr Sohn und sie leben in ärmlichen Verhältnissen und ihr bleibt nichts anderes übrig, als einen Job als Schmugglerin anzunehmen. Denn sie möchte um kein Geld der Welt zurück zu ihrer Familie.

Ulla möchte, wie oben erwähnt, nicht die Firma übernehmen, sondern lieber Medizin studieren. Als Frau in den 40er/50er Jahren keine leichte Entscheidung, doch mit ihrem Wissen und ihrem guten Aufnahmetest besteht sie und darf nach Tübingen zum Studieren. Sie bricht ihr Studium aber wieder ab, als ihr Vater wegen eines angeblichen Kriegsverbrechens verhaftet wird.

Mir hat der Dreiteiler wirklich gut gefallen. Ich habe das Gefühl, dass deutsche Filme immer nur richtig gut oder richtig schlecht sind. Aber dieser Film bleibt ganz in der Nachfolge von Babylon Berlin oder Ku’damm 56.

Die Geschwister sind alle auf ihre Art und Weise sehr sympathisch. Margot ist die älteste der drei Geschwister und bricht direkt zu Beginn des Films mit ihrer Familie. Sie verzichtet auf das Familienglück und das Geld, um mit ihrem Mann zusammen zu sein. Doch diese Zeit macht sie stärker, denn als er stirbt, kommt sie selbst für den Unterhalt und ihren Sohn auf. Sie wird in der ganzen Serie dargestellt, als ob sie ihre Familie hasst, was sie vermutlich auch tut. Dennoch opfert sie vieles, um ihr zu helfen. Vor allem im Hintergrund, wo es kein von ihnen mitbekommt.

Ulla ist die mittlere Tochter und sehr emanzipiert. Sie weiß, was sie möchte, traut sich aber nicht immer ihre Gedanken auszusprechen. So ist sie zu Begin mit dem Apothekers Sohn Jürgen zusammen, doch verliebt sich in den Bauarbeiter Tommy. Ihm haftet eine gewisse Bad Boy Attitüde an, die Jürgen ihr nicht bieten kann. Mit ihm lässt sie sich auf Abenteuer ein und er ist es auch, der mit ihr gemeinsam zur Medizinaufnahmeprüfung fährt. Jürgen hingegen unterstützt sie zwar, doch er ist ihr einfach zu langweilig. Tommys und Ullas Wege kreuzen sich auch immer wieder im Laufe des Films. Auch wenn Ulla sich letztendlich doch in ihrem Liebesleben anders entscheidet.

Gundel ist die jüngste der drei Schwestern und eher ein Mauerblümchen. Sie ist sehr schlau, unglaublich gütig und großherzig. Doch das ist der Grund, weshalb sie von ihrem Vater hintergangen wird. Trotzdem bleibt sie in der Firma und träumt weiterhin davon, diese zu leiten. Sie hats auch nicht mit den Männern, bis sie Benno kennenlernt. Zunächst ist er nur ein guter Freund, doch zwischen den beiden entwickelt sich eine wirklich schöne, aber leider auch sehr tragische Liebesgeschichte.

Header Fazit

Unsere wunderbaren Jahre ist ein schöner Dreiteiler, den man sich zwischendurch ruhig einmal anschauen kann. Es lohnt sich!

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