Rezensionen

Interview | Martin Neuhaus | Die Loge von Moderrot

Interview Martin Neuhaus

„Die Loge von Moderrot“ ist schwierig in ein richtiges Genre einzuordnen. Es hat viele Fantasyelemente, aber lebt auch von den Steampunk Elementen. Wie kamst du darauf beides zu mixen?
Das war tatsächlich keine bewusste Entscheidung, sondern hat sich beim Schreiben so entwickelt. Ich habe einfach über die Dinge geschrieben, die ich selbst spannend und unterhaltsam finde und so ist dann die Loge entstanden. Sozusagen ein Destillat aus dem was ich früher selbst gerne gelesen habe und irgendwie dann wohl auch ein Mix aus allem, was mir seit meinem ersten Jules Verne-Roman im Kopf herumschwirrt.


Wie kamst du auf die Idee zu deinem Buch?
So einfach die Frage scheint, so schwierig ist sie zu beantworten. Die Idee war irgendwann da, allerdings nicht wirklich komplett, mit allen Handlungssträngen. Anders, als ich das bei etwaigen Nachfolgern machen werde, habe ich die Loge dann auch nicht linear geschrieben, sondern nach „Abenteuern“ oder Szenen, die ich in an dem Tag, in einem bestimmten Moment, spannend und unterhaltsam fand. (Unbedingt keine Methode, die ich empfehlen würde, weil der Zusammenbau danach ein unglaubliches Gefrickel ist…)


Hast du einen Lieblingscharakter und wenn ja, wieso?
Ebenfalls nicht so einfach zu beantworten, weil das natürlich durch die Bank weg – fast alle – Leute sind, mit denen man gerne mal im Torfkahn durchs Moor fahren würde. Dennoch habe ich ein besonderes Faible für Serafin Wolkensteins Melancholie, für die Tragik ihres Vaters Tudor und das Nerdige von Euphenia Romanov.


Gab es für dich einen Charakter oder eine Perspektive, die schwerer war zu schreiben, als eine andere?
Ich würde natürlich gerne behaupten, dass mir die Bösen und die Nervensägen besonders schwerfallen, aber tatsächlich sind die einfach nur Guten, doch meist auch die Langweiligen und somit die, die mich beim Schreiben schneller nerven.


Gab es generell etwas, was dir schwer beim Schreiben gefallen ist?
Grundsätzlich manchmal das Schreiben an sich. Neben einem Fulltime-Job und Familie ein Buch zu schreiben, das braucht schon Engagement, das ich längst nicht immer habe. Dafür ist es dann natürlich umso schöner, nach über 10 Jahren des Schreibens und engagierten Nichttuns einen fertigen Roman bei sich im Regal stehen zu haben.


Was inspiriert dich generell als Autor?
Das ist vor allem sehr willkürlich und wenig planbar. Ähnlich, wie der Prozess des Schreibens, mit all seinen verwinkelten Gedanken und spontanen Eingebungen, ist es mit der Inspiration. Meistens finde ich sie in eher kleinen Momenten, die mein Unterbewusstsein zu großen Geschichten aufbläst.

Gibt es eine Geschichte oder Idee, die du sehr gerne noch schreiben würdest?
Da gibt es einige, für die ich teilweise auch schon grobe Entwürfe habe – wenn auch nur in meinen Gedanken (Schreiben ist eigentlich gar nicht so mein Ding).


Kannst du verraten, wie es mit der Loge weitergeht?
Achtung Spoiler! – wenn auch nur ein kleiner… Es geht in Band zwei nach Sankt Moderrot. Serafin macht „Die Akademie zur Erforschung unwahrscheinlicher Möglichkeiten“ unsicher, während von Edinburgh aus, großes Unglück in die Welt getragen wird.

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