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Vergiss mein nicht | Kerstin Gier | Rezension

Vergiss mein nicht Kerstin Gier Rezension

Und dann bestand ja auch immer noch die Möglichkeit, dass es sich gar nicht um Halluzinationen handelte, sondern dass al diese seltsamen Dinge real waren. Was natürlich wiederum exakt das war, was ein Irrer denken würde.

Kerstin Gier – Vergissmeinnicht, S.85, Fischer.
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Quinn ist cool und beliebt. Doch eines Nachts wird er verfolgt von irgendwelchen Wesen, die er nicht ganz ausmachen kann. Er wird schwer verletzt und will dieser Nacht auf den Grund gehen. Doch wie?

Er beginnt plötzlich komische Dinge zu sehen und merkt, er braucht jemanden, der in seinen Plan eingeweiht ist. Als er nicht weiß, wem er sich anvertrauen soll, steht Matilda vor seiner Tür. Die Nachbarstochter, die ihm immer suspekt war. Doch genau solch eine Person braucht er jetzt!

Dass er sie in ein mysteriöses und phantastisches Abenteuer hineinzieht, ist ihm nicht bewusst.

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Lange ist es her, dass ich ein Buch von Kerstin Gier gelesen habe. Das letzte war „Das Wolkenschloss“ und das hat mir gar nicht gefallen. Doch bei Vergissmeinnicht hatte ich schon von Anfang an das Gefühl, dass das klappen könnte.

Der Einstieg fiel mir allerdings schwer. Ich konnte mich zunächst nicht an den Schreibstil und die Charaktere gewöhnen. Alles ging mir zu schnell, die Charaktere waren so hektisch und die Geschichte irgendwie auch. Ich bekam als Leserin überhaupt keine richtigen Infos zu den Hauptfiguren und so war ich die ersten 20-30 Seiten echt lost. Ich hab mich gefühlt wie in einem zweiten Teil, aber den ersten kannte ich nicht.

Danach hat sich aber alles gelegt und ich kam in das Buch rein. Denn mit dem Unfall von Quinn entschleunigt sich das Buch auch plötzlich und ich wurde erst jetzt so richtig auch an die Figuren rangelassen als Leserin.

Am liebsten hätte ich meinen Eltern erklärt, warum ich tatsächlich an dieser Grabinschrift interessiert gewesen war, aber das hätte nur ihnen nur noch mehr Sorgen gemacht. Und angst. Was ja auch zu verständlich war, mir selbst lief immer noch ein Schauer über den Rücken, wenn ich an vorgestern Nacht dachte.

Kerstin Gier – Vergissmeinnicht, S.81, Fischer.

Quinn ist einer der zwei Hauptcharaktere und derjenige, um den es schlussendlich gehen wird. Er ist noch ein Teenie, daher aufmüpfig, schnell peinlich berührt und sagt gerne auch mal was er denkt. Seine Gedanken sind aber oft sortiert und als Leser kommt man gut und schnell mit ihm klar. Man begleitet ihn durch seinen Unfall und bekommt am Rande mit, wie unzufrieden er nach dem Unfall ist. Er hat große Probleme am Schädel gehabt, fühlt sich daher entstellt und ist beeinträchtigt, wodurch er erst einmal im Rollstuhl sitzt. Dass das jemand nicht so einfach wegsteckt, ist klar. Doch mir hat gut gefallen, dass er sich nicht durchgehend im Selbstmitleid suhlt, sondern versucht das Beste aus seiner Situation zu machen. Das Problem für ihn ist hierbei, dass er zwar versucht das Beste draus zu machen, seine Freunde ihn aber entweder meiden oder so mittleidig reinblicken, dass er das nicht aushält.

Zudem beginnt Quinn komische Dinge zu sehen und er hat das Gefühl verrückt zu werden, weil er glaubt, dass irgendetwas bei seinem Unfall passiert ist. Und da kommt Matilda ins Spiel. Sie ist eine Figur, mit der ich in dem Buch gar nicht gerechnet hätte.

Matilda wohnt bei Quinn in der Straße und ihre gesamte Familie ebenso. Sie sind sehr religiös und auch bekannt dafür in der Nachbarschaft. Ob Hilfe für ältere Menschen, Spendenaktionen oder Aktionen, die nur sie gut finden – sie sind bekannt und werden von den umstehenden Nachbarn nicht gemocht. Matilda ist da eher das „Problemkind“. Sie möchte aus der Religion ausbrechen, möchte ihren eigenen Weg gehen und mit Hilfe von Quinn beginnt sie auch die ersten Schritte in die Richtung.

Ich setze mich hastig auf und zog mir gleichzeitig die Decke bis zum Kinn, damit Luise nicht sah, dass ich das „Ich bin NICHT Luise“-Shirt anhatte.

Kerstin Gier – Vergissmeinnicht, S.194, Fischer.

Durch Zufall und Neugierde verschlägt es sie zu Quinn. Am Anfang können sich beide nicht leiden und Matilda fährt ihn nur umher, weil sie glaubt, dass sie aus Nächstenliebe helfen MUSS. Doch als sie dann Quinn nachts erwischt mit den Inhabern des neuen Blumenladens an der Ecke, ist Matilda Feuer und Flamme und glaubt Quinn alles, was er erzählt. Komische Wesen in Blumen? Glaubt sie! Es gibt eine Parallelwelt? – Logisch!

Und das hat mir an der Dynamik der beiden so gut gefallen. Matilda ist zwar voll in Quinn verknallt, gibt ihm aber von Anfang an das Gefühl, ein Teil der Gesellschaft zu sein – anders als alle Menschen um ihn herum. Die Beziehung der beiden ist einfach zuckersüß und ihre Liebesbeziehung entwickelt sich auch aus einer Freundschaft heraus so langsam.

Wie immer bringt Kerstin Gier ihren Humor mit ein und obwohl ich kein Mensch bin, der gerne humoristische Bücher liest, ist das hier super. Der Humor kommt an Stellen, die angebracht sind und ist auch nicht zu viel oder drüber. Selbst mit fast 30 konnte ich über den ein oder anderen sehr flachen Witz herzlich lachen.

Einzig das Ende find ich sehr nervig. Denn es ist ein Cliffhanger und das bedeutet, ich bin jetzt hibbelig auf den zweiten Band von Vergissmeinnnicht.

Header Fazit

Vergissmeinnicht ist ein typisches Kerstin Gier Buch: Tolle Charaktere, mega Setting, Fantasyanteile und eine große Portion Humor!


Kerstin Gier | Vergissmeinnnicht

29.09.2021 | 480 Seiten

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Die Reihenfolge der Vergissmeinnicht Buchreihe

(1) Vergissmeinnicht

(2) tba 2022

(3) tba 2023


Leseprobe | Vergissmeinnicht

(2) Kommentare

  1. Steffi sagt:

    Sehr gelungene Rezension;)

    1. Drea sagt:

      Danke schön 🥰

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