Übersetzt von Bernd Stratthaus
Rezensionsexemplar
Jeanne Froidelac wird sterben, denn sie ist eine gewöhnliche Sterbliche, die jeden Monat ihr Blut für die Vampire des Landes abgeben muss. Doch als sie plötzlich für eine Adlige gehalten wird, verändert sich ihr Leben. Sie wird an den Hof von Versaille gebracht und soll dort, wenn sie die Prüfungen schafft, zum Vampir verwandelt werden. Doch das will sie gar nicht, denn ihr einziges Ziel ist es, den König umzubringen und ihre Familie zu rächen.
Ehrlich gesagt hatte ich so lange keine Vampirbüchjer mehr auf dem Schirm und dachte, dass die Katmere Academy die einzige Reihe bleibt, die mir gut gefällt. Aber mit Vampyria – der Hof der Finsternis scheint sich eine neue Reihe in mein Bücherregal zu schleichen, die ich mag.
Erst einmal hat mich das Cover natürlich völlig überzeugt und die Inhaltsangabe hat auch Großes versprochen und ich finde auch gehalten. Ich habe bereits Kiritken gesehen, die das Buch als platt und grausig bezeichnen, das finde ich persönlich aber nicht. Allerdings solltest du wissen, wenn du das Buch liest, dass es keine super tiefgründige Liebesgeschichte hat oder ausgefeilte Pläne. Aber ich mochte die Protagonistin und den Aufbau der Geschichte.
Jeanne ist die Protagonistin, die sich ganz früh am Anfang eine andere Idenität annimmt, weil ihre Familie tod ist und sie Rache an den Vampiren schwört. Ich mochte dann, wie sie sich versucht hat, am Hofe einzuschmuggeln und den Adligen Konkurrenz zu machen. Etwas sehr schnell hat sie sich eingefügt, das muss ich bemängeln. Immerhin ist sie als Tochter eines Apothekers aus dem normalen Volk aufgewachsen und kennt sich eigentlich gar nicht mit den Geplogenheiten der Adligen aus, deshalb fand ich es dann doch etwas unrealistisch, wie schnell sie sich da eingefügt hat. Allerdings haben viele andere ihrer Talente schon Sinn ergeben. Ich fand jetzt nicht, dass sie als der Überflieger aufgebaut wurde. Schön fand ich allerdings auch, dass der ein oder andere im Laufe der Zeit ihr Geheimnis mitbekommen hat und entweder entschieden hat, es für sich zu behalten oder etwas Drama in das Buch zu bringen.
Mir hat an Vampyria – der Hof der Finsternis gut gefallen, dass der Fokus nicht auf einer Romanze lag, sondern wirklich auf dem Ziel von Jeanne den König töten zu wollen. Es gab zwar die ein oder andere Annäherung, doch das wird einfach nebenbei erzählt und ist sehr passend. Außerdem hat mir die Plotidee richtig gut gefallen. Ich liebe solche Überlegungen wie hier: Dass der Sonnenkönig zum Vampir geworden ist und es Europa nie so richtig raus aus der Zeit geschafft hat, weil alle Herrscher zu Vampiren geworden sind. Die Umsetzung davon mochte ich auch sehr.
Auch das Ende fand ich passend und gut. Es ist vielleicht nicht unbedingt das Ende, was man sich im Laufe von Vampyria – der Hof der Finsternis denkt, aber es passt irgendwie in die letzten 50 Seiten des ganzen Buches. Ich bin jetzt auf jeden Fall richtig gespannt, wie es im zweiten Buch weitergeht und ob Jeanne wirklich noch ihre Rache bekommt. Das Buch wird als Romance Buch deklariert, daher bin ich gespannt, ob sich der Fokus im zweiten Buch ändert oder weiterhin auf der Rache von Jeanne liegt. Ich hoffe ehrlich gesagt sehr, dass es dabei bleibt und sich ein wenig wie bei Panem damals entwickelt: Eine Romance läuft nebenbei, wird vielleicht hier und da zum Drama, letztendlich bleibt sie aber irgendwie im Hintergrund und der Fokus liegt auf dem Inhalt.
Vampyria – der Hof der Finsternis ist ein toller Auftakt einer Reihe, die noch unglaublich viel Potential verbirgt. Ob dieses ausgereizt wird, werden wir wohl erst in den kommenden Bänden herausfinden.
Victor Dixon | The Court of Shadows
21. Juni 2023 | 528 Seiten
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Die Vampyria Reihe in der richtigen Reihenfolge
(1) Der Hof der Finsternis
(2) Der Hof der Wunder
(3) Der Hof der Stürme
Leseprobe | Vampyria – Der Hof der Finsternis
