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Ready Player One | Buch | Ernest Cline | Rezension

ready player one ernest cline

„Anoraks Almanach war lediglich zu entnehmen, dass eine gewisse Vertrautheit mit Hallidays Obsessionen unabdingbar war, um das Ei zu finden. Das führte zu einer weltweiten Faszination für die Popkultur der 1980er Jahre.“

Ernest Cline, Ready Player One, Fischer|Tor, S.17

Ready Player One erzählt die Geschichte von Wade, der in der Welt der OASIS aufgewachsen ist. Die OASIS ist eine Virtuelle Reality, in der die Menschen zur Schule gehen, Arbeiten und ihre Freizeit verbringen, während die richtige Welt im Jahre 2044 verkommt.  Als dann der Erfinder und Programmierer Halliday stirbt, erhält jeder Spieler der OASIS die Nachricht, dass er irgendwo in dem Spiel 3 Schlüssel versteckt hat. Wer die findet, der erbt das ganze Vermögen. Wade, der aus einem Ghetto kommt und sich nichts mehr wünscht, als diesen Preis zu gewinnen, macht sich daran diese Schlüssel zu suchen, so wie die meisten anderen Spieler, die diese Suche „die Jagd“ nennen. Einige Jahre später findet er dann den ersten Schlüssel. Doch er merkt erst zu spät, dass diese Jagd auch eine Jagd auf die Jäger selbst wird.

Dieses Buch war richtig gut. Schon der Prolog hat mich als Leser in das Buch mitgenommen. Er ist einfach komplett anders geschrieben, als ich es von Büchern gewohnt bin. Der Prolog beschreibt die Entwicklung der Menschheit und wie es dazu kam, dass die OASIS von jedem Menschen auf der Welt benutzt wird. Und schon im Prolog verrät Wade, dass er den ersten Schlüssel findet. Dann startet die richtige Geschichte.

Sie nimmt sofort Fahrt auf und bis zum Fund des ersten Schlüssels weiß man als Leser eigentlich aus dem Prolog, was passiert. Danach ist dies nicht mehr der Fall. Ab dann geht die Geschichte auch richtig ab. Sie wird schnell erzählt, enthält viele Plottwists, die so nicht erwartbar sind. Die Passagen haben mich als Leser mitgerissen, sodass es immer schwerer wurde, das Buch aus der Hand zu legen.
Passend zum Buch heißen die 3 großen Kapitel im Buch auch „Level 1“, „Level 2“ und „Level 3“. Außerdem gibt es unheimlich viele Referenzen auf Filme, Bücher, Comics und Videospielen aus den 80ern. Ich bin kein 80er Kind, aber viele dieser Spiele, Bücher, Filme usw. gibt es heute noch bzw. bin ich teilweise auch als 90er Kind mit aufgewachsen. Es gibt Referenzen zu Pac man, Atari Konsolen, der Film „Die Ritter der Kokosnuss“ und noch viele mehr.

Gut gelungen ist in dem Buch außerdem, dass man auch als jemand, der absolut keine Ahnung von der Materie wie Virtual Reality, Programmieren oder eben allen 80er Filmen, Serien, Comics usw hat, trotzdem alles versteht, was gesagt und worauf referiert wird. Es wird nämlich einfach richtig gut erklärt.

„Wir spielen doch nur eine Rolle, und dabei legen wir vorher genau fest, wir unsere Avatare aussehen und klingen. In der OASIS kann jeder sein, was er will. Deshalb sind auch alle süchtig danach.“

Ernest Cline, Ready Player One, Fischer|Tor, S.249.

Interessant fand ich außerdem den Aspekt, dass immer wieder von den Charakteren darauf hingewiesen wird, dass die OASIS nur eine Simulation ist und dass die meisten darin nur Rollen spielen. Und man dort nicht leben kann. Diese Diskussion gab es zu Hauf ja auch schon in unserer Zeit und diese Verbindung mit der OASIS dazu, fand ich unheimlich gut.

Eine kleine Schwachstelle gab es in dem Buch aber leider. Es gibt ab und zu mini Passagen, die ein wenig nach Geschwafel klingen, wenn es darum geht, dass es zum nächsten Schlüssel geht. Da habe ich als Leser dann gedacht: „Komm endlich zum Punkt und find den Schlüssel!“ aber meistens kam auf den darauffolgenden 5 Seiten irgendetwas, was die Geschichte dann doch wieder ordentlich voran getrieben hat.

Ready Player One ist ein tolles Sci-Fi Buch über eine Virutelle Realität, die es auch bei uns in einigen Jahrzehnten geben könnte. Der Leser muss aber kein Sci-Fi Geek sein, um die Anspielungen zu verstehen.

Hier findet ihr die Rezension zum Ready Player One Film 🙂 Zuerst könnt ihr euch natürlich den Trailer anschauen!


Ernest Cline | Ready Player One

27.April 2017 | 538 Seiten

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(12) Kommentare

  1. Schön dass es dir gefallen hat. Ich fand das Buch auch verdammt gut. Mir haben auch die ganzen Anspielungen gefallen, auch wenn ich viele nicht verstanden habe. Ich habe mir damals vorgenommen, das Buch noch mal zu lesen und dann enstprechend der Referenzen die passenden Filme zu schauen oder mich wenigstens ein bisschen dazu zu informieren. Da der Film ja bald kommt, wäre jetzt eigentlich ein guter Zeitpunkt, das mal zu machen. 🙂

    1. Hey 🙂
      ja da hast du wohl recht. Einiges habe ich schon verstanden und einiges wiederum auch nicht. Ich bin aber dann auch echt mal gespannt, wie das Buch umgesetzt wird. Von dem kurzen Trailer war ich auf jeden Fall geflasht.
      Ich denke, dass aktuell einfach die richtige Zeit und die richtige Technik vorhanden ist, dass der Film richtig gut werden könnte!

  2. Hi Andrea,
    ich muss zugeben, dass ich bei Sci-Fi und Fantasy sehr wählerisch bin und eher selten lese. Auf Ready Player One bin ich durch den Film aber auch aufmerksam geworden. Nach deiner Rezension finde ich sehr spannend, dass Themen zu VR und Programmierung in dem Buch erklärt werden. Als Programmierer interessiert mich das besonders und jetzt bin ich schon ein bisschen neugierig auf den Roman.
    Viele Grüße
    Sven

    1. Hey Sven,

      erst einmal freut es mich, dass dir meine Rezension gefällt und vielen Dank für das Teilen via Twitter! 🙂

      Ich empfehle dir das Buch wirklich vor dem Film noch zu lesen, da es ein wenig anders scheint, als es wohl der Film wird. Aber das werden wir dann ja ab April sehen 🙂
      Mich würde dann natürlich auch deine Meinung zum Film und zum Buch interessieren 🙂

      Liebe Grüße

      Andrea

  3. Hallo Andrea,

    das Buch steht schon auf meiner Wunschliste und du hast mich jetzt so richtig neugierig darauf gemacht. Danke für die Rezension!

    Ich wünsche dir noch viel Spaß beim #litnetzwerk-Wochenende!

    Alles Liebe
    Barbara von Barbaras Paradies

  4. Huhu
    ih habe dies Buch schon ein paar Mal in der Hand gehabt. Bisher aber irgendwie doch nie mit nach Hause genommen. Deine Rezension macht es nur noch interessanter. Nun besteht die Frage:
    Erst Film, dann Buch oder umgekehrt? Schwer.
    aber ich denke das es vllt erst zum Film kommen wird, da ich diesen unbedingt im Kino schauen möchte.
    Das Buch selbst wandert aber schon mal auf meine WuLi

    Liebe Grüße
    Lilly

    1. Hey 🙂
      das freut mich richtig.
      Nun ja, generell würde ich sagen, dass du zuerst das Buch lesen solltest, aber da es aktuell so aussieht, dass der Film sowieso sehr weit abweichen wird, ist es denke ich auch egal wierum :)!

      Liebe Grüße
      Andrea

  5. Liebe Andrea,

    noch so eine coole Rezension! Obwohl ich shcon viel Gutes über die Geschichte gehört habe, ist das Buch bisher irgendwie an mir vorbeigegangen.
    Scheinbar sollte ich das aber doch schleunigst ändern – ab damit auf die Wunschliste!

    Liebste Grüße <3 Jill

    1. Liebe Jill,

      vielen dank! <3 du musst das Buch defintiv lesen und du wirst es einfach lieben.

      Liebe Grüße
      Andrea

  6. Janna | KeJas-BlogBuch sagt:

    Ich liebäugle schon so lange mit dem Buch & finde es so interessant die verschiedenen Meinungen dazu zu lesen! Die Leser*innen die nicht begeistert waren, kritisieren das es zu langatmig ist, zu viel Zeit benötigt um an Tempo und Fortschritt der Geschichte zuzunehmen. Und dann gibt es stimmen wie deine, die vor Begeisterung sprühen und sich direkt hineingeworfen fühlten – hilft wohl nix und selber lesen 😀

    1. Hey 🙂
      Das habe ich bereits in einigen Rezensionen auch gemerkt. Ich finde definitiv, dass du es selber lesen musst 🙂 Und wenn du es getan hast, bin ich auf deine Meinung gespannt 🙂

  7. www.torstens-buecherecke.de sagt:

    Ich habe jetzt auch noch das Buch gelesen, nachdem ich zuerst den Film geschaut habe. Ich finde beides hat seine Daseinsberechtigung. Der Film ist halt casualisiert und weniger nerdig als das Buch. Weiterhin wurde der Film nicht ganz so düster ausgelegt wie das Buch (Spielberg halt).

    Die vielen Anspielungen im Buch versteht man nur vollständig, wenn man schon 40 Jahre oder älter ist, weil man die Zeit dann miterlebt hat. Im Buch sind einige Bereiche wo der Autor sich etwas in nerdigem Geschwafel über Technik oder recht langatmigen Passagen verliert. Insgesamt fand ich die Idee aber Klasse. Lediglich die vielen Fehler (logisch, inhaltlich oder Recherche) haben mich genervt, weil sie mich immer wieder aus dem Lesefluss gerissen haben. Etwas mehr Sorgfalt hätte geholfen. Aber vielleicht bin ich auch einfach zu pingelig. 😉

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