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Nils – Bis alle tot sind | Jürgen Geiger | Rezension

Rezension Nils von Jürgen Geiger

Kein Wunder, dass er es immer bewusster vermied, den Menschen in die Augen zu schauen. Überhaupt Aufmerksamkeit zu erregen.

Nils – Jürgen Geiger, S.7, Hirschkäfer Verlag.

Rezensionsexemplar

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Eine Schülergruppe wird Opfer von brutalen Morden. Jeder Mord brutaler als der zuvor und doch hat jeder von ihnen etwas kindliches an sich.

Das ungleiche Ermittlerteam, Julia Kramer und Dennis Lubinski, müssen sich zusammenraufen und dem Mörder auf die Schliche kommen. Ihre Suche endet irgendwann bei dem Außenseiter Nils mit seinen gruseligen Augen, die schon etwas gesehen haben, was sie nicht hätte sehen sollen. Als sie Nils verhaften, nimmt das Schicksal einen unüblichen weg für alle 3.

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Für mich muss es ehrlich gesagt nicht Herbst oder Winter sein, um einen guten Thriller zu genießen. Und so kam ich dazu, Nils von Jürgen Geiger mitten im Hochsommer zu lesen.

Nils hat mich von der ersten bis zur letzten Seite in seinen Bann gezogen. Der Einstieg ist sehr leicht und man hat eigentlich schon gar keine Lust mehr, das Buch überhaupt aus der Hand zu legen. Und so blieb die Spannung für mich auch bis zum Ende bestehen.

Oh Gott, was habe ich nur getan? Das wollte ich nicht! Ich habe sie doch geliebt. Sie war meine einzige Hoffnung, mein Leben … meine Fresse, was für eine pathetische Scheiße, würde Linda sagen. Hätte Linda gesagt.

Nils – Jürgen Geiger, S.31, Hirschkäfer Verlag.

Als Leser folgt man Nils, dem Namensgeber des Thrillers. Mit ihm hatte ich zunächst Mitleid, denn seine Augen sind in einem Moment der Angst erstarrt. Seitdem blickt er mit diesen Augen die Menschen an, die ihn wiederum meiden und ausgrenzen. Im Laufe des Buches bekommt man immer wieder Schnipsel von Nils Leben zugeworfen, sodass man am Ende ein Bild davon hat, wer Nils eigentlich ist.

Weitere Figuren sind Julia Kramer und Dennis Lubinski. Das ist das Ermittlerteam, das die Morde aufklären müssen. Wir folgen den zweien durch die Münchener Schattenwelt, bieten mit ihnen auch Mal falsch ab und landen hier und da mal in einer Sackgasse. Das ist aber gar nicht schlimm, denn man merkt, wie gut durchdacht die Geschichte ist. Auf der Suche nach dem roten Faden in den Morden bekommt man als Leser auch super viel Zwischenmenschliches mit. Die DIaloge sind richtig gut geschrieben, sind abwechslungsreich und überzeugen einfach.

Jürgen Geiger erzeugt mit Nils unglaublich krasse Bilder im Kopf, die nicht einfach so wieder weggehen. Also ein perfekter Psychothriller, der einen auch nicht los lässt, wenn man ihn mal zur Seite legt.

Header Fazit

Nils ist auf jeden Fall ein Pageturner, der jetzt perfekt in die bald kältere Tage passt.

Jürgen Geiger | Nils

18. Juni 2022 | 404 Seiten

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