Rezensionen

King of Scars 1 | Thron aus Gold und Asche | Leigh Bardugo

King of Scars von Leigh Bardugo

Vielen Dank an Droemer Knaur für das Rezensionsexemplar

„Die Männer, die Ravka regiert hatten, hatten die Macht mehr geliebt, als sie jemals ihre Leute geliebt hatten. Das war eine Krankheit. Nikolai wusste das, und er hatte geschworen, dass er nicht diese Art Anführer sein würde, dass er ihr nicht erliegen würde.“

Leigh Bardugo – King of Scars, S.223, Droemer Knaur.
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Ravka und sein junger König Nikolai hat viel zu tun. Neue Feinde versammeln sich vor den Toren des Landes. Er muss Allianzen schmieden, Geld in die Kassen bekommen und eine Armee aufbauen, um dieser Bedrohung entgegen zu treten. Doch jeden Tag wird eine dunkle Macht in Nikolai mächtiger und droht ihn völlig zu übernehmen. Schließlich macht er sich gemeinsam mit seiner Leibwächterin Zoya und einem Mönch auf, um heraus zu finden, was in ihm wächst und wie er dies bekämpfen kann.

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Von vornherein möchte ich betonen, dass ich nur die Krähen Dilogie kenne, es für mich aber absolut keine Probleme gab, dieses Buch zu verstehen. Dennoch möchte ich an dieser Stelle darauf hinweisen, dass ich einige Bloggerkolleginnen gefragt habe und mir jeder bestätigte, dass am aller besten die Grisha Trilogie UND die Krähen Dilogie zuvor gelesen werden sollte.

Aber die Krähen Dilogie ist wichtig, die kannte ich auch zuvor, denn einer der Charaktere und Erzählstränge in King of Scars handelt von Nina, die in dieser Dilogie bereits eine große Rolle spielt und hier unter anderem eine Sache, die sie bei Kaz begonnen hat, beenden wird. Sie trauert um ihren verstorbenen Freund Matthias und möchte ihn in seinem Heimatland begraben und gleichzeitig gegen das Jurda Parem – eine Droge, die Grishakräfte verstärkt und verändert – kämpfen. Diese Droge wird vor allem im Lied der Krähen in den Mittelpunkt gestellt. Ninas Erzählstrang hat mir gut gefallen, auch wenn Ninas Geschichte hier anscheinend noch nicht so viel mit der Geschichte rund um Nikolai zu tun hat, der hier eigentlich im Mittelpunkt stehen sollte. Trotzdem ist es schön zu sehen, wie ein Charakter weiter macht. Doch wenn ihr die Krähen Dilogie nicht kennt, werdet ihr zu Nina wohl auch keine richtige Beziehung aufbauen können, da man sie dort viel besser kennenlernt, ihre Handlungsmotivationen und ihre Probleme.

„Nina blickte auf das dunkle Wasser, auf die Lichter, die an der Küste glitzerten. Such einen Platz für ihn. Als ob Matthias ein alter Schrank wäre oder eine Pflanze, die nur die richtige Dosis Sonne brauchte. Sein Platz ist bei mir. Aber das stimmte nicht mehr.“

Leigh Bardugo – King of Scars, S.58, Droemer Knaur.

So richtig im Mittelpunkt steht Nikolai in King of Scars leider nicht. Er ist zwar der Hauptcharakter, dennoch ist er letztendlich nur eine von Vier Perspektiven, die erzählt werden. Zu Beginn wird er kurz vorgestellt, da man ihn und seine Leibwächterin Zoya bereits aus der Grischa Reihe kennen sollte. Nikolai und sie begleitet man zunächst durch die politischen Zeiten in Ravka, durch Intrigen und am Ende auch immer mehr durch Gefahren. Denn Nikolai hat eine Art dunklen Begleiter, der regelmäßig Besitz von ihm ergreift und das nicht immer zu Gunsten seiner Untertanen ausfällt. Daher wollen er und Zoya einen Weg finden, diesen Begleiter auszutreiben, doch dabei treffen sie auf etwas, was sie lieber hätten begraben lassen sollen.

Für mich war Zoyas Erzählperspektive das eigentliche Highlight der Geschichte. Sie ist eine richtig coole Person, Badass und sagt einfach, was sie denkt. Das war erfrischend, vor allem im Umgang mit Nikolai. Außerdem erfährt man einiges aus ihrer Vergangenheit, was sie als Charakter wirklich dynamisch macht. Nikolai hingegen bleibt leider in großen Passagen etwas farblos, aber nicht unsympathisch! Im Gegenteil, ich mochte ihn dennoch sehr.

„Sie sah, wie das Monster ihre Verletzung, ihre Schwäche bemerkte. Es holte tief Luft, die Muskeln spannten sich. Wie viele Nächste hatte sie es von seinem Spaß abgehalten? Wie lange hatte es auf die Gelegenheit gewartet, ihr wehzutun? Sie brauchte Hilfe.“

Leigh Bardugo – King of Scars, S.133, Droemer Knaur.

Die letzte Perspektive, die sich auch erst gegen Mitte des Buches einschleicht, ist die von Isaac. Er ist ein normaler Soldat, der gut mit Nikolai auskommt und seinen Platz am Hof einnehmen soll, während er auf der Suche nach einem Heilmittel ist. Einige der Leibwächter versuchen Isaac also hoftauglich zu machen, was nicht immer so wirklich klappt, denn am Ende soll er am besten immer nur nicken, doch wenn es um die Politik Ravkas geht, gibt’s ein riesen Problem mit dem Plan und so gibt es eine etwas ungewollte Komik, aber Isaac schafft es immer wieder, sich zu fangen, und wie ein Zar zu entscheiden.

Auch mit 4 Perspektiven, die regelmäßig wechseln, hat mir das King of Scars wirklich gut gefallen. Der Schreibstil von Leigh Bardugo ist so flüssig und gut, dass man das Buch recht fix lesen kann. Auch das Hören als Hörbuch ist mit ihrem Schreibstil sehr angenehm und man kann gut am Ball bleiben. Das Ende war unglaublich überraschend und lässt den Leser mit einem ganz gemeinen Gefühl zurück, sodass ich jetzt den zweiten Band kaum erwarten kann.

Header Fazit

Vor allem die vier Perspektiven haben für mich die Geschichte aufgewertet. Leider kam Nikolai, obwohl er im Mittelpunkt dieser Dilogie stehen soll, nicht so oft vor, wie ich es mir erhofft hatte. Für mich stand Zoya eindeutig im Mittelpunkt, da sie eine extrem tolle und gute Geschichte bekommt. Man lernt viel über sie und ihre Vergangenheit. Dennoch bin ich jetzt sehr gespannt auf Band 2!


King of Scars | Leigh Bardugo

20. August 2019 | 512 Seiten

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Die gesamte Thron aus Gold & Asche Dilogie

(1) King of Scars

(2) Rule of Wolves


Mehr von Leigh Bardugo: Die Krähen-Dilogie

(1) Lied der Krähen

(2) Gold der Krägen


King of Scars Leseprobe

(4) Kommentare

  1. Hallo Andrea,
    deine Rezension macht richtig Lust darauf, King of Scars zu lesen!
    Ich rereade gerade die Grisha-Trilogie und wenn ich dann Nikolai und Zoya lese, dann muss man doch einfach lust auf King of Scars bekommen, oder?

    Liebe Grüße, Corina vom Blog „Zeilenflut“

    1. Drea sagt:

      Hallo Corina,

      die Grisha Reihe möchte ich unebdingt auch noch lesen 🙂 ich hoffe, ich kann sie dieses Jahr noch beginnen und bin gespannt!
      King of Scars war richtig toll und natürlich bekommt man beim lesen riichtig lust darauf, denk ich mal! 😀

      Berichte mir auf jeden Fall, wie dir dann auch King of Scars gefallen hat 🙂

      Liebe Grüße

      Andrea

  2. Saarkind sagt:

    Hallo, Andrea,
    ich bin gerade erst auf deinen Blog gestoßen und finde deine Rezensionen richtig gut. 😀
    Wie viele andere deutsche Fantasy-Leser bin ich über die Krähen-Duologie auf Bardugo aufmerksam geworden. Im Anschluss habe ich die Grisha-Trilogie gelesen, weil ich mehr über die Hintergründe erfahren wollte. Ich weiß bis heute nicht, ob ich alle Bücher der Trilogie gelesen hätte, wenn ich nicht gewusst hätte, dass Nina Zenik einer Rolle in King of Scars erhält. Ich finde nämlich, dass Matthias Helvar’s Tod ein reines Plotmittel ist/war, um Nina für King of Scars freizubekommen. Also wollte ich wissen, ob das gerechtfertigt ist/war.
    Nun… King of Scars hat mich überrascht. Allerdings nicht, weil Ninas Erzählstrang so gut ist (ist er nicht, er ist vglw. schwach und vorhersehbar) – sondern weil Nikolai und Zoya im Duett einfach der Hammer sind. Beide gehörten für mich schon in der Trilogie zu den spannenderen Figuren, aber ihre gemeinsame Chemie, Witz und Schärfe ihrer Dialoge, die Art, wie sie sich näherkommen, obwohl sie eigentlich nicht sollten… das hat was. Ich habe zur Zeit kein anderes Fantasy-Pairing, das mir so gut gefällt.
    Und, ja, das Ende ist natürlich ein fieser Cliffie – besonders für die Leser der Grishatrilogie. Ich hoffe bloß, dass Zoya dafür nicht zu mächtig gemacht wurde.
    LG Saarkind

    1. Drea sagt:

      Hey 🙂

      die Grisha Reihe steht leider noch auf meinem SuB, da ich aktuell leider gar keine Lust habe, in die Reihe einzutauchen. Aber dieses Jahr werd ich das bestimmt noch machen :).
      Ich bin auf jeden Fall mal auf den nächsten Teil gespannt, denn ich kann dir mit allem zustimmen! Ich fand das Pairing Nikolai/Zoya auch echt cool, auch wenn ich die beiden noch gar nicht kannte.

      Liebe Grüße

      Andrea

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