Lilli Zeifert ist die Autorin von „Meroks: Offenbarung“ und ich durfte mit ihr über ihr Werk, ihren Schreibprozess und vieles mehr reden.
Wie kommst du auf deine Ideen?
Ich weiß gar nicht genau, wie ich auf meine Ideen komme. Sicherlich werde ich auch mal von anderen Büchern, Serien, Filmen oder auch Musik inspiriert, aber meistens schreibe ich einfach das, was mir gerade in den Sinn kommt und schaue dann, wohin das führt bzw. führen könnte.
„Meroks: Offenbarung“ war dein erstes Manuskript und du hast es nun überarbeitet und veröffentlicht. Wie kamst du dazu, hierhin zurück zu kehren?
Ich schrieb und überarbeitete gerade ein anderes Projekt, als mich meine Familie darauf aufmerksam machte, dass ich doch noch mein allererstes Manuskript hätte. Damals, als ich die Story entwickelt hatte, war ich selbst erst 16 Jahre alt gewesen und sie war möglicherweise noch nicht vollständig ausgereift. Im Dezember 2022 fühlte ich mich dann bereit, alles noch mal Schritt für Schritt zu überarbeiten und zu verbessern, obwohl ich sehr darauf bedacht war, die Grundessenz so zu belassen wie sie war.
Wer ist dein Lieblingscharakter und wieso?
Mein Lieblingscharakter in „Meroks: Offenbarung“ ist Gregory bzw. Zuno. Er ist sehr interessant, wurde von den Jahren bei den Nokta geprägt und hat sich in diesen Jahren vollkommen verändert – im Angesicht dessen, dass er völlig auf sich gestellt überleben musste. Und trotzdem ist Gregory treu und loyal Stella gegenüber. Er bemüht sich ausschließlich ihretwegen und eins steht fest – er tut Stella mindestens genauso gut wie sie ihm.
Gibt es für dich ein Charakter, den du einfach zum schreiben fandest?
Die Protagonistin, Stella, ist ein sehr schreibfreundlicher Charakter. Sie ist sehr schlau, aber zugleich sehr jung und naiv. Dann ist da noch ihre selbstaufgeladene Schuld wegen Gregory, ihre Einsamkeit und Traurigkeit. Sie hat zum Anfang der Story niemanden, außer ihre beste Freundin. Als sich das ändert, muss sie erstmal damit zurechtkommen. Stella wirkt sehr natürlich für ihr Alter. Sie muss sich entwickeln, ihre Gefühle deuten und trifft auch mal wirre und falsche Entscheidungen. Überforderung und Angst sind ihr nicht fremd. Aber die Entwicklung meiner Charaktere verselbstständigt sich oft. Manchmal sitze ich da und bin selbst gespannt, in welche Richtung sie sich entwickeln.
Und andersherum: Welchen Charakter fandest du schwierig zu schreiben?
Ich weiß nicht. Wenn ich einen nennen müsste, dann wäre es wohl Chris. Ein wirklich komplizierter Mann. Mit ihm ist nicht leicht umzugehen, er ist sehr streng und eigentlich jeder hat sofort Respekt vor ihm. Es war nicht einfach, einen solch sehr distanzierten und undurchsichtigen Charakter zu entwickeln, ohne dass er für den Leser zu unnahbar wird – zu abstrakt.
Hast du ein Ritual beim Schreiben?
Nein, ich habe kein Ritual. Ich schreibe, wann, wo und wie es mir passt. Praktisch in allen Lebenssituationen, zu allen Tages- und Nachtzeiten – immer dann, wenn mir etwas einfällt. Das Schreiben ist für mich wie ein Lebenselixier.
Wenn du selbst liest: Was muss ein Buch für dich haben, damit es dir auf jeden Fall gefällt?
Es muss mich von Anfang an packen, mitreißen und in eine andere Welt entführen. Liebe und Drama dürfen dabei natürlich nicht fehlen. Außerdem muss es etwas außergewöhnliches haben, damit es mich anspricht. Meine Lieblingsgenres allgemein sind Fantasy, Science Fiction, History und Mystery.