Kinofreikarte || Rezensionsexemplar
Hagen – Im Tal der Nibelungen ist ein Film der sich, wie der Titel schon verrät, mit Hagen von Tronje beschäftigt. Der Film ist die Verfilmung vom gleichnamigen Buch von Wolfgang Hohlbein, das sich wiederum recht locker an der Nibelungensage bedient.
Ich bin selbst ein riesiger Fan vom Nibelungenlied, hab in der Uni sehr viele Seminare dazu gemacht und auch diverse Arbeiten hierzu verfasst. Also ich LIEBE das Nibelungenlied einfach und war daher echt gespannt, wie der Film gemacht ist. Denn das Buch von Wolfgang Hohlbein kannte ich bisher nicht und fand die Idee, einen Film zu Hagen zu machen, sehr interessant. Hagen ist nämlich einer der Charaktere, der immer wieder im Zwispalt zwischen seinem König Gunter und Kriemhild steht. Sowohl im Film als auch in der Saga.
Mir persönlich hat Hagen – im Tal der Nibelungen gut gefallen. Der Film war ganz anders, als ich dachte, aber im positven Sinn. Ich mochte die visuals im Film total. Es waren wundervolle Aufnahmen von den Drehorten, Burgen und Schlachten. Außerdem haben mir die Schauspieler wirklich gut gefallen. Die europäische Besetzung fand ich sehr passend und Janis Niewöhner als Siegfried von Xanten hat mir natürlich auch sehr gut gefallen :).
Die Geschichte wurde gut erzählt und doch wurde sich recht nah am Nibelungenlied selbst gehalten. Es gibt hier und da Änderungen, aber das hat gut gepasst, weil Hagen in vielen DIngen dadurch einfach inkludiert ist und sich bspw. am Brautnachtsbetrug (der hier eher ein Kampf gegen Brunhild ist), aktiv beteiligt und sich dazu entscheidet Gunther zu unterstützen.
Die Rivalität zwischen Hagen und Siegfried hätte für mich noch etwas vertieft sein können. Hagen’s Zuneigung zu Kriemhild wird schon ganz am Anfang klar, doch Siegfrieds und Krimhilds Liebesgeschichte kommt für den Zuschauer recht plötzlich, ebenso wie Hagens Groll, der immer mal wieder zwischen Groll und Versuch ihn doch zu mögen hin und her schwankt. Hagen scheint Siegfried eine Chance geben zu wollen, doch Siegfried schafft es immer wieder Hagen zu enttäuschen, bis es dann eben zum Kampf zwischen ihm und Siegfried kommt.
Was mir an dem FIlm nicht so gut gefallen hat war die Darstellung von Siegfried. Siegfried ist meiner Meinung nach immer ein starker Charakter. Schließlich hat er den Drachen getötet, den Nibelungenschaft geklaut und ist ein starker Kämpfer. Doch das hat Hohlbein offenbar nicht so gefallen und so wird Siegfried eher als Tölpel, Säufer und jmd dargestellt, der mit seinem Ruhm nicht klar kommt. Auch eine Option, aber eine, die ich gar nicht mochte. Ich hab auch den Betrugsaspekt mit Brunhild absolut nicht verstanden, da Siegfried und Krimhild eigentlich ein starkes Paar sind.
Insgesamt hat mir Hagen – Im Tal der Nibelungen gut gefallen. Ich mochte den Fantasyaspekt im Film, ich fand die Schauspieler sehr passen und auch die Geschichte war alles in allem rund.