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The First Empire 3 | Göttertod | Michael J. Sullivan | Rezension

Göttertod von Michael J Sullivan

Vielen Dank an Droemer Knaur für das Rezensionsexemplar

Jahrhundertelang war das Leben unverändert gewesen. Dann kam der Krieg, und nichts war je wieder, wie es einst war.

Das Buch Brin, Michael J Sullivan, Göttertod S. 5

Es ist das dritte Buch der First Empire Reihe, also enthält die Rezension automatisch Spoiler zu Rebellion und Zeitenfeuer.

header inhalt

Gemeinsam mit dem Volk der Dherg und angeführt von dem Götteröter Raithe gehen die Clans der Menschen zum Angriff über. Sie schaffen es überraschend ihre falschen Götter zu besiegen – bis sie zum vernichtenden Gegenschlag ausholen. Die Verzweiflung der Menschen wächst, alte Abmachungen werden infrage gestellt und neue Bündnisse geschmiedet.

header meinung

Zitat: Es tut mir leid, dass ich dich täuschen musste, aber mir tun auch eine Menge anderer Dinge leid. […] Du hast wirklich etwas Gutes getan –  etwas sehr Gutes. Und ich denke, dass dein Leben einen Unterschied gemacht hat

Michael J. Sullivan, Göttertod S. 499

Ich wusste, dass Michael J Sullivan ein interessanter Fantasybuch Autor ist und schließlich habe ich bereits die Bücher vorher gelesen. Doch hätte ich Göttertod niemals so erwartet, wie es sein wird.

Die Geschichte geht recht zügig los, als klar wird, dass Roan doch nicht so genau weiß, wie man ein Schwert macht. Schließlich gibt es viele Details, die Roan als unwichtig abgestempelt hat. Dann kommt Nyphron aber die Idee. Sie nehmen Alon Rhist einfach ohne Gewalt ein, indem er seine kriegerische Elfensippe überzeugt, dass er der wahre Herrscher ist und der Fhan sie längst verlassen hat. Somit nimmt die Geschichte direkt an Fahrtwind auf. Es gibt einen kleinen Zeitsprung, da beide Seiten sich auf den Krieg vorbereiten und der komplette Winter wird ausgelassen. Über Mawyndule wird erklärt, wie der Fhan sich vorbereitet. Die Hauptgeschichte der Menschen findet bei Gifford, Persephone, Tesh und Brin statt. Die Kriegmaschinerie ist erweckt und Göttertod soll sinnhaft den Tod der Götter bedeuten.

In jenem Winter wurde die Saat gesät. Die Armee lernte zu kämpfen, die Schmiede lerntenzu schmieden, die Menschen lernten, wie es sich anfühlte, in einem Haus statt einer Hütte mit schlammigen Boden zu wohnen, und ich lernte zu schreiben. Die menschliche Zivilisation wurde unter einer Schneedecke geboren, beschützt von Mauern aus Stein.

Das Buch Brin, Michael J Sullivan, Göttertod S. 84

Mir gefiel die Geschwindigkeit, danach wurde es langsamer. Jeder Charakter bekam nun eine Liebesbeziehung, eine neue Nebengeschichte, ähnlich wie die mit dem Bären im Wald, wird sie aufgebauscht und am Ende beginnt der große Krieg, den wir alle erwartet haben. Warum erwartet? Weil es in Brins Buch bereits in den Zitaten erwähnt wurde. Das Buch 2 Zeitenfeuer und Buch 1 Rebellion waren sehr stark geprägt von Gefühlen und Zwischenmenschlichen Beziehungen, von Intrigen und sinnloser Gewalt. Hier ist der Autor sehr talentiert und schafft es auch ohne kämpfen, eine spannende Fantasygeschichte zu schreiben. Doch mit Göttertod zeigt er auch ein weiteres Talent. Kämpfe und Schlachten so darzustellen, dass man sie sich ideal vorstellen kann und in sie eintaucht und mitfiebert. Der Autor schafft es in Göttertod jede Zeile mit spannenden Inhalten zu füllen und vorhersehbar, sowie unvorhersehbar zu sein.

Schon komisch, wie im Leben oft die schlimmsten Momente mit den besten einhergehen. Die Höhen mit den Tiefen, Freude mit Leid und Fröhlichkeit mit Schreiben, die eine Person für immer verfolgen und es unmöglich machen, in einem Raum mit Fenstern zu schlafen. Aber das könnte auch einfach nur auf mich zutreffen

Das Buch Brin, Michael J Sullivan, Göttertod S. 209

Vorhersehbar war für mich die gesamte Geschichte und der Ablauf dahinter. Es lief eigentlich genau darauf hinaus, wie man es erwartet hätte. Besonders, da ich nun wusste, dass aus der Buchreihe The First Empire doch noch ein vierter Band entspringen soll. Jede Figur hatte eine Aufgabe und jede Figur war mittlerweile klar und vorhersehbar.

Ich glaube fest daran, dass schwere Zeiten bessere Menschen hervorbringen. Schmerz – vorausgesetzt, er zwingt uns nicht in die Knie – verleiht uns Stärke, die in dem Wissen begründet liegt, dass solche Zeiten durchgestanden und bewältigt werden können.

Das Buch Brin, Michael J. Sullivan, Göttertod, S. 345

Die Nebengeschichte war eher unvorhersehbar, doch sehr wichtig für den Prozess der Geschichte. Denn ich will nicht zu viel spoilern. Der Autor, mit seinem Talent zum Zwischenmenschlichen schafft es, dass man seine Charaktere lieb gewinnen. Doch in Göttertod lässt er jede einzelne Figur mehr leiden denn je. Jede Figur muss, außer vielleicht Mawyndule, sein Opfer im Krieg tragen. Jede Figur in Göttertod entwickelt sich weiter und obwohl ich stark gegen diese Entwicklung war, lässt der Autor keine anderen Möglichkeiten offen. Michael J Sullivan lässt seine Figuren Fehler machen und plant jedes nächstes Kapitel soweit voraus, dass es nur eine mögliche Entscheidung gibt und die hat es in sich.

Auch fand ich es schön, dass Charaktere, die echt wenig Entwicklung haben, so langsam Entscheidungen treffen und ihre wahren Stärken offenbart werden. Allen voran Gifford, für den Sullivan wahrscheinlich seit Buch 1 Rebellion schon eine Idee hatte, wie es mit ihm weitergehen soll. Auch Roan durfte sich aus ihrer Schale befreien. Dabei passte Brins Buch, also die üblichen Zitate zu Beginn jedes Kapitels, perfekt in den Inhalt mit rein. Es wurden Geheimnisse angeteast und schöne, interessante Lebensweisheiten mitgeteilt. Auch für diese Rezension habe ich diese aufgeschrieben. Ich kannte noch kein Buch, dass so offensichtlich gute Ratschläge und Gedankengänge niederschreibt und damit aus der Zukunft des Buches, über Brin, zu uns spricht und wir dabei immer an unsere Realität denken müssten.

Zitat: Ich musste tun, was für mein Volk das Richtige war. […] Ich musste…ich muss es immer noch. […] ich weiß, dass ich dich verletzt habe, aber das hier…ist einfach nur grausam. […] Du hast mir die Hoffnung genommen, doch noch alles gutzumachen, und ganz ehrlich, in diesem Moment hasse ich dich.

Michael J. Sullivan, Göttertod, S. 501

Ich würde dennoch sagen, dass ich nicht hundertprozentig mit der Geschichte zufrieden bin. Es gab einige Entscheidungen in der Geschichte, die ich nicht so gewollt hätte. Das Ergebnis ist keine brillante Geschichte wie Rebellion oder Zeitenfeuer, sondern die kalte Wirklichkeit. Nämlich das Krieg schrecklich ist. Und dieses Opfer müssen wir als Leser mit uns tragen. Aus diesem Grund kann ich das Buch empfehlen, möchte aber gerne Vorwarnen, dass man seine Figuren leiden sehen wird.


Age of War | Michael J. Sullivan

02. September | 512 Seiten

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Die gesamte Zeit der Legenden Reihe von Michael J. Sullivan

(1) Rebellion

(2) Zeitenfeuer

(3) Göttertod

(4) Drachenwinter

(3) Kommentare

  1. Hallo,
    die Reihe „Zeit der Legenden“ ist wirklich sehr gut. Ich habe bisher alle Bücher genossen und bin aktuell im sechsten und letzten Buch der Riyria-Revelations von Sullivan, die zeitlich 3.000 Jahre nach „Zeit der Legenden“ spielt. Die Bücher sind absolut lesenswert und es ist interessant zu verfolgen, wie man 3.000 Jahre später auf die Ereignisse und Legenden zurückblickt. Abgesehen davon sind Hadrian und Royce, das Diebespaar, sehr unterhaltsame Charaktere, die jedes Buch bereichern.

    Viele Grüße
    Jay von „Bücher wie Sterne“

    1. Hey 🙂
      bei mir wird es wohl noch ein paar Monate dauern, da dass Buch immer später auf deutsch erscheint. Mal sehen ob ich dann noch andere Reihen lese.

      VG
      Julian

      1. Hallo Julian,

        die Riyria-Reihe ist bereits komplett auf Deutsch erschienen. Der erste Teil der 6-teiligen Reihe heißt „Der Thron von Melengar“. Ich könnte mir vorstellen, dass er die gefallen würde. Habe heute den sechsten Teil beendet.
        Viele Grüße
        Jay

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