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Erebos 2 | Ursula Poznanski | Rezension

Erebos 2 von Ursula Poznanski

„Sei gegrüßt, Nick.

Willkommen zurück.“

Ursula Poznanski – Erebos 2, S.11, Loewe Verlag.
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Nick studiert Fotografie und liebt sein Leben, doch dann entdeckt er auf seinem Smartphone eine neue App mit einem bekannten Symbol: Dem Auge. Zunächst hofft er auf einen Zufall, bis ihm schnell klar wird, dass Erebos zurück ist und ihn wieder rekrutiert hat. Nick bleibt nichts anderes übrig, als ihm erneut zu folgen, oder?

Derek ist Schüler und auch ihn hat Erebos gefunden. Er ist begeistert von dem Spiel, obwohl er zunächst ein wenig skeptisch ist. Doch seine Skepsis verfliegt schnell, bis er bemerkt, dass er selbst zur Spielfigur geworden ist.

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Zunächst stand ich der Idee, dass ein zweiter Erebos Teil gebraucht wird, skeptisch gegenüber. Das liegt zum einen daran, dass ich den ersten Teil auch erst vor kurzem gelesen habe und dementsprechend nicht genau wusste, wohin Erebos 2 dann führen wird. Denn eigentlich hielt ich die Geschichte für abgeschlossen.

Erebos 2 spielt viele Jahre nach dem ersten Teil. Nick ist mittlerweile Student und verdient seinen Lebensunterhalt mit seinen Fotografie Nebenjobs. Zu den anderen hat er keinen Kontakt mehr – außer zu seinem besten Freund Jamie.

Als Nick eines Tages zu einem Auftrag fährt, installiert sich auf einem Handy eine App mit einem Augensymbol. Nick erkennt das Symbol und ahnt, was wiedererweckt wurde: Erebos. Er will es aber nicht wahrhaben und wehrt sich gegen die Rückkehr in das Spiel, bis er doch zurückmuss, da Erebos ihn jetzt erpresst. Das Spiel hat auch wieder Zugang zu seinem Computer und zu seinem Smartphone. Es kann ihn also 24/7 überwachen. Da Nick sich weigert zu spielen, löscht das Spiel einfach seine Fotos und verunstaltet sie. Die einzige Möglichkeit für Nick, seriös gegenüber seinen Auftraggebern zu sein ist es, die Bilder zurück zu bekommen und Erebos zu spielen. Widerwillig, aber er spielt. Nur Nick wäre nicht Nick, wenn er aus seinen Fehlern nicht gelernt hätte und versucht durch den Kontakt zu ehemaligen Spielern, das Spiel zu überlisten. Ob das klappt?

„Wir werden miteinander spielen. Wenn du gut bist, gewinnen wir beide. Wenn nicht, gewinne nur ich.“

Ursula Poznanski – Erebos 2, S.21, Loewe Verlag.

Mir hat der neue Nick wirklich gut gefallen. Er kennt die Risiken von Erebos, versucht von vornherein zu schauen, ob ihm diesmal etwas auffällt und sucht seine alten Bekannten auf. Man merkt als Leser schnell, dass er aus seinen Fehlern gelernt hat und diese nicht noch einmal wiederholen will. Er bleibt gegenüber dem Spiel stur. Das hat mir sehr gut gefallen.

Der nächste Charakter, der neben Nick eine Hauptrolle in dem Buch spielt, ist Derek. Er ist quasi der Nick von Erebos 2. Derek geht noch zur Schule und wird das aller erste Mal von Erebos rekrutiert. Diesmal ist es nicht so, dass die Spieler durch andere Spieler angeworben werden, sondern einfach durch die App, die sich erst auf dem Handy und wenig später auf dem Computer installiert. Derek hat dann einen ähnlichen Verlauf wie Nick damals. Er wird schnell abhängig vom Spiel, hinterfragt es doch zu so manch einer Zeit. Er selbst findet Erebos auch gruselig, da er öfter am eigenen Leib zu spüren bekommt, welche Macht das Spiel eigentlich über die Spieler hat. Gleichzeitig ist er jedoch unglaublich fasziniert vom Spielprinzip und möchte herausfinden, wer welcher Spieler ist und wieso Erebos macht, was es macht. Als er bemerkt, dass Erebos gefährlich ist, ist es für ihn auch schon zu spät.

„Nick beugte sich vor und lachte unwillkürlich auf. Die Gestalt, die in einer Wiese mit kniehohem Gras stand und gegen die tief stehende Sonne blinzelte, kannte er nicht nur, er hatte sie selbst geschaffen.“

Ursula Poznanski – Erebos 2, S.29, Loewe Verlag.

Derek hat mich zuerst an den jungen Nick erinnert. Euphorisch gegenüber dem Spiel, möchte es als Geheimnis behalten, aber irgendwie auch interessiert darin, wer noch alles bei Erebos mit dabei ist. Es aht Spaß gemacht, mit ihm die neue Welt und die neue Mechanik zu erfroschen. Doch immer wieder hätte ich Derek am liebsten geschüttelt und ihm gesagt, er muss damit aufhören und die Aufträge darf er nicht ausführen. Nick und Derek sind perfekte Figuren für den zweiten Teil von Erebos, da man noch einmal den Blick auf ein ungetrübtes Erebos hat und gleichzeitig Nicks Blick, der ja weiß, wohin das Spiel führen kann.

Nick und Derek sind aber nicht die einzigen Charaktere. Es kommen auch hier wieder viele weitere, sowohl im Spiel als auch in der realen Welt vor, die unglaublich wichtig für die Weiterentwicklung der Story sind. Mir hat es gut gefallen, dass viele der alten Charaktere wiederauftauchen und gemeinsam erneut gegen Erebos vorgehen wollen.

„Derek zögerte. Einerseits hatte ihn nun die Neugier gepackt, andereseits traute er der Sache nicht. Das Spiel war wie von Selbst aufgetaucht, aus dem Nichts, und dafür sah es einfach zu gut aus.“

Ursula Poznanski – Erebos 2, S.37, Loewe Verlag.

Insgesamt hat sich Erebos gewandelt. Das Spiel vergibt Fehler noch weniger und bei jedem Auftrag, der nicht ausgeführt wird, sind die Konsequenzen schlimm. Dabei kann es sein, dass die Person über eine Nacht irgendwo eingesperrt ist oder Erebos es schafft, deren Stimme zu fälschen und Anrufe wie Morddrohungen oder Terroranschläge zu faken. Wenn ein Spieler nun im Spiel stirbt, ist er nicht raus, sondern wird einfach wiederbelebt und muss bleiben. Dabei erleidet auch er in der realen Welt Konsequenzen für das Sterben im Spiel. Erebos wurde quasi auf ein höheres Level gehoben. Eine weitere Neuerung des Spiels ist es auch, dass es keinen Inneren Kreis mehr gibt, der auf ein gewisses Ende zusteuert. So hat Erebos zwar ein Ziel, braucht aber jeden Spieler dafür.

Der Einstieg in die Welt von Erebos gelang ziemlich gut. Dadurch, dass ich Erebos 1 erst vor kurzem gelesen hatte, war mir der Schreibstil und die Charaktere noch sehr vertraut. Auch das Feeling im Spiel war mir noch vor Augen. Doch am Anfang war es trotzdem schwierig zu verstehen, wohin Erebos 2 möchte. Es fühlte sich ein wenig danach an, als ob nur Erebos 1 noch einmal nacherzählt wird, diesmal aber mit einer erweiterten Sicht, nämlich der von Nick, der diesmal um die Bedrohung, die von Erebos ausgeht, weiß. Doch nachdem Derek völlig in das Spiel integriert ist, wird klar, dass Erebos 2 kein Abklatsch von Erebos ist. Das Geschehen wird prescht voran, die Ereignisse überschlagen sich und das Ende ist so überraschend wie im ersten Teil.

Header Fazit

Erebos 2 ist eine gute Weiterführung des ersten Teils. Es ist eine spannende Geschichte rund um das erneute Erwachen von Erebos, das diesmal noch gefährlicher geworden ist. Nick bleibt Hauptcharakter, der jetzt aber Erwachsen geworden ist und weiß, was es mit Erebos eigentlich auf sich hat. Derek ist dem Spiel verfallen und kennt die Gefahren zunächst noch nicht.


Erebos 2 | Ursula Poznanski

14. August 2019 | 512 Seiten

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Die Reihenfolge von Erebos

(1) Erebos 1

(2) Erebos 2


Erebos 2 | Leseprobe

(2) Kommentare

  1. Um Erobos kommt man glaube ich momentan gar nicht mehr herum. Es ist eines der wenigen Bücher, dass ich von Ursula Poznanski noch nicht gelesen habe oder das zumindest auf meinem SuB liegt, aber ich schätze, wenn ich es im Netz noch öfter entdecke, werde ich mir Band 1 doch zulegen müssen 😉

    1. Drea sagt:

      Hallo Daggi,

      vermutlich 😀 aber es ist halt auch wiiirklich gut <3

      Liebe Grüße
      Andrea

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