Rezensionen

Die Farbe des Blutes 1 | Die rote Königin | Victoria Aveyard | Rezension

Die rote Königin von Victoria Aveyard

„Eine zarte Berührung an meiner Hüfte lässt mich instinktiv herumfahren und die Hand desjenigen ergreife, der dumm genug ist, mich bestehlen zu wollen. Ich halte sie gut fest, damit der kleine Teufel, dem sie gehört, nicht weglaufen kann. Doch statt in die erschrockene Miene eines dürren Kindes schaue ich in ein feixendes Gesicht.
Kilorn Warren.“

Victoria Aveyard – die rote Königin, S.10, Carlsen.

Mare ist eine Rote. Das heißt, sie kommt aus der untersten Schicht und kann entweder eine Ausbildung machen und später für die Regierenden – die Silbernen – arbeiten oder muss an die Front, in einen Krieg, der schon seit Ewigkeiten tobt. Deshalb möchte sie mir ihrem besten Freund aus dem Land fliehen, doch durch einige Probleme landet sie am Hof und muss dort plötzlich eine Silberne mimen. Und wird zu allem Überfluss auch noch mit einem der Prinzen verlobt, der ihr dann doch auch noch das Herz raubt. Doch Mare muss aufpassen: Die Regeln des Hofes gelten vor allem für sie und die sind nicht zu unterschätzen. Intrigen, Machtspielchen und Überwachung von ihr sind an der Tagesordnung.

Ich liebe dieses Buch einfach. Es stand bei mir bestimmt seit dem Erscheinungstag rum, weil ich es mal geschenkt bekommen hatte und jedes Mal dachte ich mir: „Nee..irgendwie sagt mir das Buch absolut nicht zu…Nee keine Lust.“ Und dann – wie es ja so oft ist – kam eine Empfehlung, mir wurde ein bisschen mehr über den Plot erzählt und schon wollte ich das Buch lesen. Schlimm!

Und dann habe ich es verschlungen. Es war großartig! Zum Einen sind die Charaktere alle wundervoll.

„Unser Lehrer hat uns voller Stolz erklärt, Norta sei das Licht der Welt, eine Nation, groß geworden durch ihre Technologie und ihren elektrischen Strom. Alle anderen Länder, wie die Lakelands oder im Süden Piedmont, leben in Dunkelheit.“

Victoria Aveyard – die rote Königin, S.33, Carlsen.

Die Hauptperson Mare ist ein Kind aus einem armen Dorf. Sie lebt in einem heruntergekommenen Dorf, ist eine rote und weiß, dass sie sowieso bald an die Front in den Krieg geschickt wird. Ihre Schwester hingegen ist diejenige, die die Familie versorgt. Mare ist somit ein bisschen das schwarze Schaf der Familie, da sie versucht sie zu unterstützen, indem sie Leute beklaut. Und genau das wird ihr eines Tages zum Verhängnis. Insgesamt ist Mare ein Charakter der sich toll entwickelt. Zu Beginn ist sie zwar schon eine starke Persönlichkeit, doch im Laufe des Romans verändert sie sich, entwickelt sich weiter und wird charakterlich noch stärker.

Dann gibt es noch Cal. Cal ist der Prinz und Thronerbe. Seine Mutter ist Tod und seine Stiefmutter ist ein Biest. Cal hat die selben Eigenschaften wie sein Vater: er kann Feuer manipulieren und wird daher im Kampf ausgebildet. Gleichzeitig wurde er zu einem Kriegsherren ausgebildet. Dementsprechend ist er ruppig, kalt, kann gleichzeitig aber auch unglaublich einfühlsam sein. Ein Charakter mit viel tiefe und unglaublich schwer einzuordnen. Er wurde sein lebenlang darauf trainiert die Roten zu Hassen, ist aber von Mare beeindruckt und kann das erst einmal nicht so genau zusammenbringen.

„‚Silberne von Norta, wir entschuldigen uns für die Unterbrechung. Vor dreizehn Minuten kam es in der Hauptstadt zu einem terroristischen Anschlag.‘

Die Silbernen um mich herum schnappen nach Luft und tuscheln dann besorgt miteinander.

Ich stutze ungläubig. Ein Anschlag? Auf die Silbernen?

Geht das überhaupt?

Victoria Aveyard – die rote Königin, S.51, Carlsen.

Und zum Schluss ist da noch Maven. Maven ist der kleine Halbbruder von Cal und unglaublich überraschend. Er ist das komplette Gegenteil von Cal. Er ist total süß, zuvorkommend und einfühlsam. Maven steht seit jeher im Schatten Cals und ist zunächst derjenige, der Mare am Nächsten steht.

Es gibt noch viel mehr Charaktere, die in diesem und wahrscheinlich auch noch im weiteren Verlauf eine große Rolle spielen werden. Mare ist der Hauptcharakter, den ich von vornherein geliebt habe. Sie ist wirklich cool und nicht die übliche 0815 Dystopie Hauptfigur. Sie ist von vornherein stark, entwickelt sich dann und findet einfach immer eine Lösung für ihre Probleme. Manchmal dauern die Lösungen länger, aber sie verlässt sich niemals auf ihre Fähigkeiten, sondern denkt wirklich nach. Einfach wunderbar.

Der Plot ist auch unglaublich gut..am Anfang hätte ich niemals gedacht, dass das Buch so enden würde. Jedes Mal, wenn ich mir dachte: „och läuft ja jetzt ganz gut.“ Kam ein Plottwist um die Ecke und hat einfach die gesamte Geschichte verändert. Richtig heftig. Vor allem aber das Ende war unglaublich überraschend. Niemals hätte ich damit gerechnet.

Eine tolle Dystopie, bei der ich glaube, dass ich bisher nicht einmal richtig begreifen kann, wohin es noch führen wird.


Victoria Aveyard | Red Queen

28. Mai 2015 | 512 Seiten

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Die Reihenfolge der Farbe des Blutes Reihe

(1) Die rote Königin

(2) Gläsernes Schwert

(3) Goldener Käfig

(4) Wütender Sturm


Die rote Königin | Leseprobe

(5) Kommentare

  1. Hast du schon den 2. Band gelesen? Ich habe diesen hier geliebt, wie du, aber als dann 1Jahr später der 2. Band raus kam hagelte es negative Kritik und ich hab es einfach verpasst die Reihe weiter zu verfolgen.

    1. Nein den wollte ich gerade anfangen, als dann der zweite Band zur Scythe Reihe rauskam, deshalb liegt der jetzt erstmal auf meinem Lesestapel ganz oben! Hoffe aber sehr, dass ich beide Bücher im April lesen kann. Jetzt wo Ostern um die Ecke kommt, hab ich auch wieder mehr Zeit! 🙂

      1. Dann bin ich gespannt wie du es findest:)
        Um die Scythe Reihe schleiche ich auch schon lange rum. Mal sehen ob ich es anfange ^^

  2. Hallo liebe Andrea 🙂

    deine Rezension ist zwar schon ein bisschen älter, aber ich habe sie beim Stöbern gesehen und war neugierig, was du dazu sagst. Ich bin bei meiner Rezension nämlich ein bisschen härter ins Gericht gegangen, obwohl ich deine Begeisterung nachvollziehen kann. Die Story finde ich sagenhaft gut, ich mag auch den Erzählstil und der Plottwist in Band 1 war so ziemlich das beste, was ich lange gelesen habe. Aber ich fand (und finde in Band 2 noch mehr – an Band 3 bin ich eigentlich gerade dran) Mare manchmal ein bisschen nervig – super impulsiv, teilweise naiv und mir kam es so vor, als käme die Phrase „I don’t know“ sehr, sehr oft vor. Das spricht ihr nicht die charakterliche Stärke ab, die sie hat, denn egal was passiert, sie geht mit erhobenem Hauptes wieder raus und sie kämpft und steckt ein, was ich bemerkenswert finde. Und obwohl ich es manchmal nervig finde, macht es Mare nur menschlicher. Ich werde auf jeden Fall weiterlesen. 🙂

    Liebe Grüße,
    Jan(k)a

    1. Drea sagt:

      Hallo Janka,

      ich muss zugeben, dass mir Mare nach Band 2 leider extrem auf die Nerven ging und für mich hielt das irgendwie auch an. Ich bin sehr gespannt, wie du die folgende Bücher findest. Vor allem dann Band 4.
      Klar machen einige CHarakterzüge, die mich oder dich als Leser nerven, bestimmt menschlicher. Ich finde aber, dass es vor allem in Band 3 oder 4 wirklich total anders wird und manchmal einfach ganz komische Aussagen oder Handlungen kommen, die wirklich nicht passen.
      Aber ich fand die Bücher dennoch gut 🙂

      Liebe Grüße
      Andrea

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