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Das mechanische Kaninchen | Dia Lane | Rezension

Dia Lane das mechanische Kaninchen

„Sagen wir, es ist bald nicht mehr das einzige. Ich habe mehrere Anzeigen geschaltet und letzte Woche eine Detektei angemeldet. Immerhin beträgt meine Aufklärungsquote neunzig Prozent.“

Dia Lane – das mechanische Kaninchen, S.12.

Boston 1925:

Bailey Whittemore hat das Literaturstudium beendet und möchte sich als Detektiv versuchen. Katzen wiederbeschaffen waren bisher seine größten Aufträge, doch dann soll er einen mysteriösen Tod eines Kindes aufklären. Doch weiß er noch nicht, dass der Verdächtige auch ihm gefährlich werden kann

Der Hauptcharakter ist Bailey Whittemore, der eigentlich ein studierter Literat ist, nun aber keinen Job hat und sich bisher um entlaufene Hauskatzen seiner Nachbarn gekümmert hat. In einer fixen Idee bietet er seine Dienste in der Zeitung an und wird prompt auf einen Fall angesetzt. Er ist unglaublich witzig, charmant und wirkt immer wieder mit menschlicher Interaktion überfordert, gleichzeitig ist er auch sehr naiv und versteht viele Andeutungen nicht. Jedoch machen ihn diese Charakterzüge sehr sympathisch. Da dies sein erster Fall ist, ist er noch sehr neu auf dem Gebiet der Indizienbeschaffung und so kommt es zum ein oder anderen Missverständnis.

Die gute Seele der Geschichte ist seine ältere Nachbarin Misses Calsey, die nur noch ihre Katze hat und Bailey mit Rat und Tat zur Seite steht. Sie hilft ihm bei seinen Fällen, indem sie mit ihm darüber redet und ihn in die ein oder andere Richtung lenkt. Auch hilft sie ihm, die kleinen Dinge zwischen den Zeilen zu lesen.

 
„Sie sind vermutlich der einzige Mensch, der denkt, dass das eine gute Voraussetzung wäre. Lassen Sie mich raten, Sie haben in letzter Zeit viel Sherlock Holmes gelesen?“
„Naja“, Bailey rutsche auf dem Stuhl herum, als sei er ihm mit einem mal zu hart geworden.

Dia Lane – das mechanische Kaninchen, S.13

Dann gibt es noch den Gegenspieler bzw. denjenigen, der Verdächtigt wird: Kendal Rake. Er ist überaus herzlich, charmant und mag es ab und an zu provozieren.

Die Geschichte war durchaus gut, es gab hier und da ein paar Dialoge, die ich gerne länger gehabt hätte oder kurze Einschübe, die auch hier gerne länger hätten gehen können. Doch die Geschichte ist an sich rund und macht Lust mehr zu lesen. Die Sprache ist flüssig und witzig gehalten mit einem gewissen Ernst in den richtigen Situationen. Die Autorin hält sich größten Teils an eine Sprache, die man so durchaus in den 20er Jahren hätte sprechen können.

Schön sind auch die Illustrationen, die immer wieder im Buch gestreut sind. Sie sind unglaublich schön gezeichnet und helfen einige Szenen oder auch Charaktere sich noch bildlicher vorzustellen. Das mechanische Kaninchen war eine gute Detektivgeschichte. Sie ist schlüssig aufgebaut, alle Indizien sind genauso dargelegt, wie sie sein müssen, damit die Auflösung am Ende Sinn ergibt.

Eine durchaus tolle, kleine Detektivgeschichte, die mit ihren Illustrationen Spaß macht zu lesen.


Dia Lane | Das mechanische Kaninchen

März 2018 | 96 Seiten

(1) Kommentar

  1. Alexandra Zuercher sagt:

    Wer Detektivgeschichten liebt, wird auch „Das mechanische Kaninchen“ lieben, denn die Romane von Dia Lane bieten jede Menge Detektivarbeit, 20er Jahre-Flair und ein Hauch Gay Romance. Sehr zu empfehlen!

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