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Der Präsident | Sam Bourne | Rezension

Sam Bourne der Präsident

Vielen Dank an Bastei Lübbe für das Rezensionsexemplar-

Der frisch gewählte Präsident der USA hat ein Problem: Er ist kein Politiker. Er ist Geschäftsmann und ihm ist es egal, was seine Berater sagen. So lässt er sich auch von Nordkorea soweit provozieren, dass er eines nachts einen Atomangriff auf eben dieses Land befehlen will. Nur mit Mühe und Not schaffen es die Offiziere ihm diesen Angriff auszureden.

Für 2 Mitarbeiter des Weißen Hauses steht nun eins fest: Der Präsident ist geisteskrank und muss beseitig werden. Wenn dies nicht normal geht, dann durch ein Attentat.

Es gab bisher nur wenig Thriller, die mich nicht von Anfang an gepackt haben. Dieser Thriller gehört leider dazu. Er beginnt damit, dass der Präsident vollkommen durchdreht und die Atomraketen Amerikas auf Nordkorea, China und die ganze Welt losschicken möchte, wegen einer Provokation. Kurz darauf besprechen 2 enge Berater, was sie tun können, damit der Präsident seinem Amt enthoben werden: Den Leibarzt bestechen und hoffen, dass er den Präsidenten als Amtsunfähig benennet und er damit aus dem Amt enthoben wird. Kurze Zeit später, ist er Tod. Bis dahin sind aber locker an die 50-60 Seiten ins Land gegangen.

Ab da wird der Thriller dann langsam spannend. Maggie wird vom engsten Berater des Präsidenten – Mac – eingesetzt, um diesem Fall nachzugehen und das tut sie auch. Sie forscht und forscht und forscht und kommt langsam auf den Fall. Parallel wird ein Scharfschütze beauftragt, den Präsidenten nun ein für alle Mal aus dem Weg zu räumen und damit beginnt langsam aber sicher die Spirale, die zum Schluss führt.

Insgesamt ist der Thriller okay. Mir haben die Perspektivwechsel gut gefallen. Zum einen bekam ich als Leser ein gutes Bild von Maggie, wie sie auch persönliche Ängste aussteht, weil sie immer wieder auf Dinge stößt, für die sie eigentlich noch nicht bereit ist. Ich habe mitgefiebert, als sie bestimmte Sachen über ihren Freund herausgefunden hat und als sie bedroht wird.

Die beiden Minister, die den Scharfschützen engagieren, bekommen auch immer wieder einige Kapitel, bei denen der Leser in ihre Gedankenwelt eintauchen darf. Man lernt die Personen kennen, ihre Gründe, den Präsidenten beiseite zu räumen, aber eben auch ihre Ängste, erwischt zu werden.

Gleichzeitig läuft der Erzählstrang vom Scharfschützen, wie er den Mord plant, was er ausheckt und zum Schluss natürlich das Finale: Der Schuss auf den Präsidenten.

Jede der Figuren hat seinen eigenen Charakter, keiner gleicht dem anderen, das finde ich bei dem Buch auch sehr gut. Schade fand ich am Ende nur, dass der Schuss auf den Präsidenten noch lange nicht das Ende vom Buch war. Am Ende deckt Maggie noch eine Verschwörung auf, die quasi immer wieder erwähnt wird – auch durch diverse Kapitel – dennoch hätte man diesen Strang auch einfach weglassen können. Denn der Mord des Präsidenten ist das Hauptthema und da fühlt sich diese Verschwörung am Ende irgendwie an, als ob da noch was reingequetscht wurde, weil man einen Präsidentenmord nicht in einem Thriller schreiben kann oder darf. Da wurde wirklich Potential verschenkt!

Ein solider Thriller, der sich aber an so manchen Stellen wirklich zieht.


Sam Bourne | To Kill the President

4. Juni 2017 | 479 Seiten

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(5) Kommentare

  1. Hi Andrea,
    ich habe schon andere Rezensionen zu Der Präsident gelesen, die alle ähnlich waren.
    Ich muss sagen, dass das Buch mich rein von der Story her schon gereizt hätte. Nun bin ich aber gar keine Thriller-Leserin und wenn das Buch sich dann auch noch so zieht, frage ich mich, ob es sich überhaupt lohnt, es zu lesen. Scheint, als hätte man so stark an der Überarbeitung gespart, um das aktuelle Thema schnell auszuschlachten. Wobei nach den letzten Tagen, wird es ja gerade nochmal topaktuell… Also lese ich es vielleicht doch noch.
    Bin sehr unsicher. Würdest du es eher empfehlen oder entpfehlen?
    VG Jennifer

    1. Hey 🙂
      ich würd es dir letztendlich doch entfehlen, einfach weil wirklich an der Überarbeitung gespart wurde und das Buch so leider nicht so spannend ist.

      Liebe Grüße

      Andrea

      1. Schade, aber habs schon fast befürchtet. Immerhin hab ich durch dich einen kleinen Einblick in die Geschichte bekommen 😀

  2. thrillerkiller sagt:

    Hi Andrea,

    im ersten Moment klingt das nicht nach Fiktion 😉
    Aber trotzdem interessant. Deine Rezension fällt aber ja nicht so gut aus, ich glaube das wird deshalb auch nicht auf meiner Wunschliste landen 😉

    Gruß
    Sascha

    1. Hey 🙂

      ja das stimmt wohl. Aber das Buch ist leider wirklich nicht so toll, als das man es lesen sollte 🙁

      Liebe Grüße

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