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Der Pirat | Mac P. Lorne | Rezension

Rezension der Pirat von Mac P. Lorne
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Francis Drake hat geschafft, was kein anderer geschafft hat: als Junge zur See, wurde er zum größten Segler des 16. Jahrhundert. Drei Jahre umrundete er den Erdball und konnte als erster Kapitän die Welt einmal umsegeln und dazu auch noch einen gewaltigen Schatz des spanischen Königreichs erbeuten. Allen voran Königin Elizabeth ist über ihren Freibeuter erfreut. Der Krieg mit den Spaniern scheint ausweglos zu sein und Drake muss England vor einer kommenden Bedrohung schützen und die Invasion mit aufhalten. Dazu ist neue Technologie und eine gewaltige Flotte notwendig.

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Als ich das Buch gekauft habe, habe ich eigentlich nicht wirklich gewusst, was mich erwartet. Belletristik ist jetzt nicht die Art von Büchern, die ich sehr gerne lese. Doch da ich Piraten sehr interessant finde, habe ich mich für „der Pirat“ von Mac P. Lorne entschieden.

Mac P. Lorne hat zuerst Robin Hood Bücher geschrieben, bevor er zum Francis Drake Roman „Der Pirat“ ein neues Kapitel aufschlug. Es ist ein echt langes Buch, dass am Anfang versucht viel vom segeln zu erklären, um historisch korrekt zu bleiben. Es lässt durch diesen Einstieg das Herz aller Segel- und Piratenfans höherschlagen, so auch meins. Ich konnte zuerst nicht viel mit all den Begriffen anfangen, aber dadurch konnte ich auch noch was lernen. Der Prolog erzählt die Geschichte, als Drake gerade von seiner Weltumseglung und mit einem nahezu zerstörten Schiff, der goldenen Hind, zurück nach England segelt. Der Spanier, der ihn kurz vor England erwischt, muss sich auf die gerissene Art von Francis Drake gefasst machen und die Geschichten über den großen Piraten schüchtern ihn sogar so sehr ein, dass er ihn einfach fortziehen lässt. Ein großer Fehler des spanischen Kapitäns, der die gesamte Geschichte Englands verändert hätte.

Francis Drake als Pirat ist ein furchtloser, erlebnishungriger Mann, der auf seinen Prinzipen beharrt und durch und durch Pirat ist. Über das gesamte Buch nutzt er seine Segelfähigkeiten, Raffinesse und Lust auf Gold, um die Kämpfe für sich zu entscheiden und immer zehn Schritte voraus zu sein. Es wirkt dennoch nicht, als wäre es für den Piraten zu einfach, denn es ist spannend geschrieben. Auch die Schiffsschlachten waren sehr interessant geschrieben und man hat schon gemerkt, dass es einen ganz anderen Erzählstil fordert, als für Schlachten zu Land. Deshalb könnte „Der Pirat“ etwas für Fantasyleser sein, die mal in ein anderes Genre reinschnuppern wollen. Da es jedoch ein historischer Roman ist, ist es definitiv nicht für jeden etwas.

Gewinnt Drake die Schlachten auf See, so hat er es in der Liebe deutlich schwerer. Obwohl er ein ehrenwerter Pirat ist (er kommt nicht aus der Karibik, was zur damaligen Zeit ungewähnlich ist), nagt die Beziehung zu seiner Frau sehr an ihm. Unterwegs erfährt er von Gerüchten, dass seine Frau fremdgegangen ist. Unverzeihlich für den großen Piraten und eine große Schwäche Drakes. Schließlich liebt er seine Frau und muss damit klar kommen, dass sie keine Zukunft mehr haben.

Abseits von England, besucht Drake das Mittelmeer, Venedig und natürlich die Nordsee. Jede Taktik im Schiffskampf ist bildlich beschrieben und die nautischen Fachbegriffe waren für mich kein Störfaktor im Erzählfluss.

Die Geschichte folgt bis 1588, als England die große Schlacht in der Nordsee führt und dem spanischen Löwen begegnet. Der Ausgang der Schlacht war ziemlich schnell vorhersehbar, da auch hier Drake wieder Einfallsreichtum und Marinewissen perfekt einsetzen konnte. Die Moral: Nicht an alte Dinge festhalten, man muss mit der Welt mithalten. Ein möglicher Seitenhieb auf die katholische Religion. Die Protagonisten sind in jedem Kapitel passend ausgewählt, es gibt Befürworter, Gegner und alle voran die sympathische Königin, Lizzy, Elisabeth, die mit ihrem Spionagemeister Walsingham die Fäden der Welt zieht.

Allen in allen mochte ich „Der Pirat“ sehr. Einen historischen Roman würde ich nicht so oft lesen, aber das Buch hat alles, was man über Piraten lesen möchte. Es ist nicht der romantisierte Pirat. Francis Drake ist Freibeuter der Krone und die Geschichte wurde meines Wissens nach größtenteils korrekt nacherzählt. Zum Ende konnte ich vor Francis Drake nur den Hut abnehmen und seine Errungenschaften stolz nachsehen.

Header Fazit

Obwohl Belletristik nicht mein bevorzugtes Genre ist, hat mich „Der Pirat“ von Mac P. Lorne aufgrund meines Interesses an Piraten positiv überrascht. Das Buch bietet eine fesselnde Darstellung von Francis Drake als furchtlosen und geschickten Piraten, der seine Segelfähigkeiten und seinen Einfallsreichtum nutzt, um immer einen Schritt voraus zu sein. Obwohl das Buch möglicherweise nicht für jeden Leser geeignet ist, hat es mir als eine Geschichte über einen realistischen, nicht romantisierten Piraten und seine Errungenschaften gut gefallen.


Mac P. Lorne | Der Pirat

01. Juli 2016 | 656 Seiten

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