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Howl Saga 2 | Der Palast im Himmel | Diana Wynne Jones | Rezension

Der Palast im Himmel von Diana Wynne Jones

Rezensionsexemplar

„Dein Diener wird sich bemühen, das Innere seiner Bude ausreichend zu parfümieren, o Prinz der Weisheit“, sagte er. „Wird es die heldenhafte Empfindsmekit der Nase des Prinzen daraufhin gestatten, dem armseligen Händler seine Ware zu zeigen?“

„Natürlich wird sie das erlauben, o Lilie zwischen Makrele“, erwiderte der Fremde.

Der Palast im Himmel – Diana Wynne Jones, S.13, Droemer Knaur.
header inhalt

Abdullah ist der Sohn eines Teppichhändlers und lebt sein bescheidenes Leben, träumt jedoch täglich davon eine hübsche Prinzessin zu finden und sie zu heiraten. Eines Tages kauft er einen verzauberten Teppich und es scheint, als ob all seine Träume in Erfüllung gehen. Der Teppich bringt ihn an einen Ort, an dem er Blume-in-der-Nacht trifft, in der er sich unsterblich verliebt. Doch als die beiden Heiraten möchten, wird sie von einem Dschinn entführt und es liegt nun Abdullah sie zu befreien.

header meinung

Der Palast im Himmel ist der zweite Teil der Howl-Saga und damit der Nachfolger vom wandelnden Schloss. Das Buch kennen vermutlich viele von euch als Verfilmung von Ghibli, das auf diesem Buch basiert. Das heißt aber nicht, dass ihr Buch und Film kennen müsst, um den Palast im Himmel zu lesen. Einige Vorkenntnisse sind für das Ende des Buches von Vorteil, ich denke aber, dass man diese auch ohne Buch gut verstehen kann.

Der Palast im Himmel erzählt die Geschichte von Abdullah und Blume-in-der-Nacht. Sie erinnert an eine Märchenerzählung. Sie wirkt wie aus 1001 Nacht entlehnt, denn Abdullah ist ein Teppichhändler, der seit dem Tod seines Vaters auf sich alleine gestellt ist. Er ist ein riesiger Tagträumer, weshalb seine Familie nichts mit ihm zu tun haben möchte. Er verkauft Teppiche und investiert das Geld in teurere Teppiche und kann davon für sich gut leben. Doch seine Familie kann nicht verstehen, weshalb er sein Geld nicht vermehren will. Deshalb haben sie eigentlich gar keinen Kontakt.

Abdullah hatte nie erfahren, warum sein Vater so enttäuscht von ihm gewesen war. Es hatte wohl mit einer Prophezeiung am Tag seiner Geburt zu tun. Abdullah hatte sich jedoch nie die Mühe gemacht, mehr darüber herauszufinden.

Der Palast im Himmel – Diana Wynne Jones, S.7, Droemer Knaur.

Eines Tages wird ihm ein Zauberteppich verkauft. Abdullah ist misstrauisch, doch er kauft den Teppich trotzdem und findet sich eines Nachts plötzlich im Garten des Sultans wieder. Der Teppich hat ihn im Traum dort hingebracht. Dort trifft er auf Blume-in-der-Nacht, die sich in ihn verliebt. Denn mit ihrer Geburt wurde eine Prophezeiung übertragen, die sie denjenigen heiraten wird, den sie zuerst sieht. Da ihr Vater sie all die Jahre im Palast eingeschlossen hat, ist Abdullah der erste Mann, den sie erblickt und den sie heiraten möchte.

Als sie gemeinsam durchbrennen wollen, wird seine Zukünftige von einem Dschinn in seinen Palast entführt. Abdullah schwört sich, sie zu retten, doch die Männer des Sultans sind ihm auf den Fersen, da der Sultan glaubt, er habe seine Tochter entführt.

Abdullah kommt dann durch wunderliche Zufälle in die Stadt, in der Howl und seine Freunde leben. Dort wundert sich keiner über den fliegenden Teppich Abdullahs oder seinen anderen Zaubergegenstände, die er im Laufe des Buches erhält. Dort sucht er sich Helfer, die gemeinsam mit ihm den Weg bestreiten. Doch Abdullah merkt schnell, dass er in Ingari nicht mit seiner blumigen und schmeichelnden Sprache weiter kommt, sondern mit direkten und klaren Worten. Ab hier hat mir das Buch gut gefallen, denn diese sehr blumige und schmeichelnde Sprache ging mir schnell auf den Geist. Obwohl Abdullah diese nicht komplett ablegt, wird sie weniger und ich konnte mich völlig aufs Lesen konzentrieren und musste mich nicht mehr darüber ärgern.

Diejenigen, die er trifft und die ihm helfen sind vor allem ein Soldat, der ihm aber nur hilft, weil er hofft am Ende das große Geld machen zu können. Ab dem letzten Drittel des Buches taucht sogar die ein oder andere Figur aus dem Wandelnden Schloss auf. Genauso wie auch das Finale noch einige Überraschungen im Petto hat, die mit dem ersten Buch zu tun haben!

Abdullah ist ein sehr sympathischer, junger Hauptcharakter. Er ist, wie bereits erwähnt, Tagträumer und liebt es, sich in die Paläste der Welt zu träumen. Er ist eigentlich mit seinem Leben zufrieden, strebt nicht an Sultan oder Prinz zu werden, ist in seinen Tagträumen jedoch immer einer, weil er dort die schönsten Frauen sieht. Denn als er mit Blume-In-Der-Nicht fliehen möchte, wird dem Leser eindeutig erzählt, dass er sich mit ihr und einem normalen Leben zufrieden gibt. Hauptsache sie ist an seiner Seite.

Abdullah setzte sich neben sie auf den Brunnenrand aus Marmor und dachte, dass dies ein sehr echter Traum war. Der Stein war kalt. Wasserspritzer aus dem Brunnen tropften auf sein Nachthemd, während der süße Duft von Rosenwasser, der von Blume-in-der-Nacht ausging, sich höchst wirklichkeitsnah mit dem Duft der Blumen im Garten vermischte.

Der Palast im Himmel – Diana Wynne Jones, S.25, Droemer Knaur.

Alle anderen Charaktere kommen, neben dem Soldaten, nur kurz vor. Der Soldat hilft Abdullah den Dschinn zu finden. Er ist am Anfang etwas skeptisch und möchte eigentlich nicht helfen, doch je länge beide unterwegs sind, desto enger wachsen sie zusammen. Schlussendlich versuchen sie doch Blume-in-der-Nacht zu befreien.

Der Schreibstil ist gewohnt flüssig und auch die Sprache von Abdullah und seine Familie ist sehr blumig und ausgeschmückt. Sie sind übertrieben freundlich, versuchen sich immer und immer wieder einzuschleimen, um besser zu verkaufen. Doch das ist eigentlich ganz witzig.

Dem roten Faden ist leicht zu folgen und die Geschichte geht sehr schnell voran. Es gibt nichts, was zu viel oder zu wenig erzählt wurde. Das Finale ist wie immer gut abgeschlossen und das Buch damit auch. Ich freu mich auf das letzte Buch der Reihe!

Header Fazit

Ein tolles Buch, das dem wandelnden Schloss in nichts nachsteht.


Diana Wynne Jones | Castle in the air

3. August 2020 | 272 Seiten

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Die gesamte Howl Saga

(1) Das wandelnde Schloss

(2) Der Palast im Himmel

(3) Das Haus der tausend Räume


Der Palast im Himmel | Leseprobe

(2) Kommentare

  1. Liebe Andrea,

    ich habe den Film tatsächlich nicht gesehen, obwohl ich die Filme an sich mag. Gut, dass du erwähnt hast, dass es nicht schlimm ist. Geschichten aus 1001 Nacht sind immer besonders, finde ich. Egal von welchem Autor oder welcher Autorin sie auch kommen mögen. Entweder ich finde sie toll oder daneben, so zumindest meine Erfahrungen.
    Danke für die Vorstellung, ich finde die Storyline echt schön gestaltet, so wie du sie beschrieben hast.

    Liebe Grüße
    Tina

    1. Drea sagt:

      Hey Tina,

      geht mir genauso. Ich mag die Märchen rund um 1001 Nacht auch serh gerne und fand auch die Geschichte und den Aufbau wirklich schön. Lohnt sich also auf jeden Fall ins Buch zu schauen.

      Liebe Grüße
      Andrea

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