„Jack steht im Dunkeln auf dem Flur des alten Hauses und schaut auf seine Füße. Er steht vor der letzten von drei Türen, unter der ein flackender Lichtspalt zu sehen ist. Er rührt sich nicht.“
Dave Shelton – der 13. Stuhl, S.5, Königskinder.
Jack befindet sich in einem gruseligen, alten Haus. Als er eines der vielen Zimmern betritt erwarten ihn dort schon 12 Menschen, die an einem Tisch im Kerzenschein sitzen. Sie streiten, reden miteinander und erzählen nach und nach Geschichten über den Tod und das Verderben. Am Ende ist nur noch Jack übrig und da begreift er erst, welche Geschichte er erzählen soll…
Der 13. Stuhl ist eine Geschichtenerzählung von 13 kurzen Gruselgeschichten, die in einer großen Erzählung eingebettet sind. Jack kommt in einen Raum und weiß gar nicht, weshalb er oder all die anderen Menschen mit ihm dort sitzen. Nach und nach werden die 12 Menschen aufgefordert eine Gruselgeschichte vorzutragen. Wessen Geschichte das ist und aus welchem Grund genau diese vorgetragen wird, wird zunächst nicht erzählt.
Gut hat mir an dem Buch der Erzählstil gefallen. Jede Geschichte wird auch in den Worten der Person erzählt, die zuvor sich immer mal wieder einmischt. Demnach ist keine Geschichte geschrieben, wie die andere. Alle sind anders erzählt, mal strickt, mal durcheinander mit ein paar Einschüben. Dazu kommt, dass manche angeteast werden als wahre Geschichten oder einfach Legenden. Das hat dem ganzen noch einmal einen spannenden Touch gegeben.
„Sie betrachtet Jack mit ironischer Belustigung, ihre dunklen Augen glitzern im Kerzenschein, ihr kurzes, silbergraues Haar glänzt. ‚Dann komm herein‘, sagt sie, hebt den Arm und winkt ihn mit langen Fingern heran, als würde sie die Luft kitzeln. ‚Nicht im Dunkeln herumschleichen. Hierher, wo wir dich sehen können.‘“
Dave Shelton – Der 13. Stuhl, S.7, Königskinder
Mit den Personen kann man sich als Leser nicht identifizieren, dazu bekommt man einfach zu wenig von ihnen mit. Aber mit Jack, denn der weiß ja nicht, weshalb er da ist, fühlt und rätselt man als Leser schon mit. Zwischen den Geschichten geht es auch immer wieder um ihn, wie er auf die Geschichten reagiert, was in ihm vorgeht und welche Geschichte er erzählen soll. Am Ende wird es ihm dann klar… und auch dem Leser. Denn ehrlich gesagt ist es mir bis zum Ende nicht ganz so klar gewesen. Ich hatte 2 Vermutung, von denen eine dann auch bestätigt wurde.
Insgesamt muss ich sagen, hat mir das Buch durch die verschiedenen Stile und die kleinen Geschichten wirklich gut gefallen. Gegruselt habe ich mich nicht so oft, doch die Geschichten waren ganz nett und haben auch Spaß gemacht zu lesen.
Ein tolles und mal etwas anderes Buch mit ein paar echt tollen Gruselgeschichten!
Dave Shelton | Thirteen Chairs
29. September 2016 | 304 Seiten