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Dear Martin | Nic Stone | Rezension

Nic Stone Dear Martin

„Before he can get his head out of the car, he feels a tug on his shirt and is yanked backward. His head smacks the doorframe just before a hand clamps diown on the back of his neck. His upper body slams onto the trunk with so much force, he bites the inside of his cheek, and his mouth fills with blood.”

Nic Stone – Dear Martin, S. 7, Simon & Schuster.

Justyce McAllister ist der beste in seiner Klasse, ist Kapitän des Debattierklubs und wird auf eine Eliteuni gehen. Doch als er von einem Polizisten verhaftet wird, nur weil er eine andere Hautfarbe hat, beginnt er an seinem Leben, sich und der Gesellschaft zu zweifeln. Er weiß nicht mehr weiter und beginnt Martin Luther King Briefe zu schreiben, in denen er von seiner Gefühlswelt, seinen Ideen und seinen Zweifeln schreibt. Doch als sein bester Freund schließlich erschossen wird, weiß Justyce überhaupt nicht mehr weiter…

Dear Martin ist ein dünnes Buch von einigen 100 Seiten, doch das Buch hat es in sich. Es ist so dicht und so gutgeschrieben, dass man es zwar wirklich schnell durchhat, aber am Ende über die Gesellschaft und sich selbst nachdenkt.

Dear Martin ist eine Episode aus dem Leben von Jus, der nicht nur Probleme durch seine Hautfarbe hat, sondern auch innerhalb seines ehemaligen Viertels. Jus geht auf eine Privatschule, lebt dort im Wohnheim und ist einer der Besten in der Klasse. Er gehört zum Debattierklub und darf auf eine Eliteuni gehen. Er erreicht damit alles, was seine Mutter sich für ihn wünscht.

Doch als er von einem weißen Polizisten in eine Zelle gesteckt wird, weil er ihm nicht zuhört, beginnt Jus sich, sein Leben und die Gesellschaft zu reflektieren und versucht wie Martin Luther King zu leben, oder zumindest sein Denken auf sich zu übertragen. Es klappt so lala. Er schreibt Martin Briefe, in denen er über sich und seine Probleme schreibt, aber auch über die Umsetzung der Ideen und der Ideologie von Martin selber.

“Dear Martin (aka. Mr. King),
First and forward, please know I mean you no disrespect with the whole “Martin” thing. I stusied you and your teachings for a project in tenth grade, so it feels most natural to interact with you as a homie. Hope you don’t mind that.“

Nic Stone – Dear Martin, S. 10, Simon & Schuster.

Jus steht immer wieder im Konflikt, ob er für sich sein Leben leben möchte, für seine Mutter oder seine Umwelt.

Insgesamt ist es schwer das Buch gut zu rezensieren, ohne etwas vorweg zu nehmen. Deshalb möchte ich mich hier nur noch auf den Schreibstil beziehen, da alles andere ein zu großer Spoiler wäre.

Der englische Schreibstil ist toll, er ist flüssig, rasant und hat nicht zu viele Slangwörter drin, die man als kaum englisch Leser nicht verstehen würde. Ich kam damit sehr gut klar, habe alles mitbekommen und musste immer wieder das Buch zur Seite legen, weil es unglaublich gut und anschaulich beschrieben ist. Die Gedankenwelt von Jus ist gut mitzuverfolgen und immer wieder erschreckend, was er einstecken muss und was er denkt bzw. worüber er nachdenkt.

Ebenso gibt es regelmäßige Stilwechsel. Längere Unterhaltungen sind in Dialogform verfasst, wie in einem Theaterstück, was es gut nachvollziehbar und abwechslungsreich zu lesen war.

Insgesamt ein gutes und relevantes Buch. Es hat Spaß gemacht zu lesen und immer wieder geschockt, wie die Umstände sind, unter denen die Black Community noch heute leben muss. Ein Buch, dass in Angie Thomas „The Hate u Give“ in nichts nachsteht.


Nic Stone | Dear martin

3. Mai 2018 | 224 Seiten

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